Maschinen ersetzen Soldaten Roboter sollen Ukraine an der Front unterstützen
13.03.2024, 05:11 Uhr Artikel anhören
Künftig will die Ukraine auch unbemannte Roboter im Kampf gegen russische Panzer einsetzen, so Minister Fedorov.
(Foto: picture alliance / Goldmann)
Seit Monaten sind sich die USA in der Frage über weitere Hilfslieferungen an die Ukraine uneinig. Der ukrainische Minister für digitale Transformation will deshalb massenhaft unbemannte Roboter produzieren. Diese sollen nicht nur Munition liefern, sondern die menschlichen Verluste an der Front minimieren.
Laut einem Bericht des "Kyiv Independent" plant die Ukraine im Kampf gegen Russland multifunktionsfähige Roboterfahrzeuge in Massen produzieren zu wollen. Damit wolle das Land künftig die menschliche Beteiligung auf dem Schlachtfeld so gering wie möglich halten und die Anzahl von verletzten und getöteten Soldaten minimieren, verkündete der ukrainische Minister für digitale Transformation, Mykhailo Fedorov.
Die Roboter könnten vielseitig eingesetzt werden. Zum einen könnten sie genutzt werden, um verwundete Soldaten zu evakuieren und Munition zu transportieren. Zum anderen seien sie in der Lage, sowohl Minen aufzuspüren und zu entschärfen als auch zu platzieren. Auch könnten sie eingesetzt werden, um Angriffsdrohnen gegen russische Panzer zu starten, erklärte Fedorov.
Der künftige Einsatz sei dabei lediglich "eine asymmetrische Antwort auf die numerische Überlegenheit des Feindes", da Russland mit seiner dreimal so großen Bevölkerung viel schneller in der Lage sei, neue Soldaten zu rekrutieren, so der Minister.
Lösung gegen ausbleibende US-Hilfen
Kiew ist zudem mit Munitionsknappheit konfrontiert, da 61 Milliarden US-Dollar an Mitteln aus den USA weiterhin aufgrund von Uneinigkeiten zwischen den Republikanern und den Demokraten im Kongress feststecken. Medienberichten zufolge plant Russland wiederum, in diesem Jahr fast dreimal so viel Artilleriemunition herzustellen wie die USA und Europa.
"Die Roboter haben sich auf dem Übungsgelände erfolgreich bewährt, in ein paar Monaten werden sie auf dem Schlachtfeld sein", versicherte Fedorov. Der Minister bezeichnete die Technologie als "den nächsten Game Changer dieses Krieges", genauso wie "Drohnen es bereits sind".
Nach Angaben von Fedorov sind derzeit 140 Robotersysteme auf das Unternehmen Brave1 registriert, eine staatliche Plattform für die Koordination von Verteidigungstechnologien. 96 hätten erfolgreich Tests durchlaufen. Brave1 unternehme alles, um die Roboter schnellstmöglich zu produzieren und an die ukrainische Regierung zu verkaufen.
Roboter bereits im Einsatz
Obwohl die Technologie noch in Entwicklung ist, setzen sowohl die ukrainische als auch die russische Armee bereits ferngesteuerte Technologien auf dem Schlachtfeld ein. Erst kürzlich habe die Ukraine Fedorov zufolge, das ChaBla-Roboter-Geschütz – ein ferngesteuertes Maschinengewehrsystem – an die Frontlinie verlegt.
Bereits im Oktober 2023, während der Offensive auf Awdijiwka, berichteten ukrainische Aufklärungseinheiten von ferngesteuerte Fahrzeuge von der Größe von Autos, welche von den russischen Soldaten eingesetzt worden seien, um Munition zu liefern.
Quelle: ntv.de, gri