Politik

Wer wird Bundestagspräsident? Rufe nach Schäuble werden lauter

Wolfgang Schäuble ist seit 45 Jahren Bundestagsabgeordneter.

Wolfgang Schäuble ist seit 45 Jahren Bundestagsabgeordneter.

(Foto: dpa)

Der Einzug der AfD in den Bundestag wird das dortige Klima verändern. Immer mehr Unionspolitiker wollen deshalb mit Wolfgang Schäuble einen durchsetzungsfähigen und hoch angesehenen Mann an der Spitze des Parlaments.

In der Union wächst der Druck auf Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, Bundestagspräsident zu werden. "Dies wäre sehr wichtig - wegen der AfD und des Klimas im Parlament", sagte ein CDU-Präsidiumsmitglied. "Angesichts der neuen Situation im Parlament wäre Wolfgang Schäuble in jeder Beziehung genau die parlamentarische Autorität, die uns jetzt im Reichstag gut täte", sagte auch der CDU-Innenexperte Armin Schuster - ein Verweis auf das historische Reichstagsgebäude, in dem der Bundestag sitzt.

Zuvor hatte bereits der deutsche EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger Schäuble als neuen Bundestagspräsidenten ins Spiel gebracht. "Wenn Kanzlerin Angela Merkel und Schäuble sich einig sind, wäre er der ideale Kandidat für das Amt des Bundestagspräsidenten", hatte er der "Stuttgarter Zeitung" gesagt. Schäuble selbst äußerte sich bislang nicht zu den Überlegungen.

Auch in der CSU-Landesgruppe wächst offenbar die Zustimmung zu der Personalie. Der neu gewählte CSU-Landesgruppenvorsitzende Alexander Dobrindt verwies darauf, dass Bundestagspräsidenten immer herausragende Persönlichkeiten sein müssten: "Und Wolfgang Schäuble ist eine herausragende Persönlichkeit und ein herausragender Parlamentarier." Diese Legislaturperiode sei wegen des Einzugs der AfD sehr speziell. "Dass die Herausforderungen (...) auch ein erhebliches Maß an Erfahrung erfordern, muss man dazu nicht extra dazusagen", sagte Dobrindt.

Der 75-jährige Schäuble, der seit 1972 dem Bundestag angehört, konnte seinen Wahlkreis Offenburg bei der Bundestagswahl erneut direkt gewinnen. Er hat sich bisher nicht öffentlich zu seinen weiteren Ambitionen in einer neuen Regierung geäußert. Als dienstältester Abgeordneter wird Schäuble die erste Sitzung des neuen Bundestages als Alterspräsident eröffnen.

Schäuble bekleidet seit 2009 das Amt des Bundesfinanzministers. Auf dieses Ressort hat bereits die FDP ein Auge geworfen. Der langjährige Bundestagspräsident Norbert Lammert hat bei der Bundestagswahl nicht mehr kandidiert.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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