Unglück nahe der Ukraine Rumänischer Kampfjet und Hubschrauber abgestürzt
03.03.2022, 11:55 Uhr
Ein Kampfjet vom Typ MiG-21 Lancer verschwindet in Rumänien spurlos vom Radar. Ein Suchhelikopter wird losgeschickt. Wenig später berichtet die Luftwaffe, dass beide Militärmaschinen abgestürzt sind. Mindestens acht Menschen seien gestorben.
Der Absturz zweier rumänischer Militärmaschinen mit acht Toten gibt der Luftwaffe des Landes Rätsel auf. Im Südosten Rumäniens stürzte ein Militärhubschrauber ab, alle sieben Besatzungsmitglieder seien ums Leben gekommen, teilte das rumänische Verteidigungsministerium am Vorabend laut rumänischen Medienberichten mit.
Die rumänischen Behörden schlossen vorerst jede Verbindung zwischen den Flugunglücken und dem Krieg in der Ukraine aus. Die Ursache soll untersucht werden. Bis zur Klärung dürfen Maschinen vom Typ der abgestürzten Flieger nicht mehr starten, erklärte das rumänische Verteidigungsministerium in Bukarest. Für die Opfer sollen Trauerfeiern organisiert werden.
Die Crew des Helikopters befand sich auf einer Suchmission, nachdem kurz zuvor ein Kampfjet der Luftwaffe vom Typ MiG-21 Lancer verschwunden war. Später hieß es aus dem Verteidigungsministerium, der Kampfjet sei ebenfalls abgestürzt. Der 31 Jahre alte Pilot starb dabei, teilte das Ministerium mit. Die Ursache für die Abstürze der Militärmaschinen ist noch unklar. Beide Vorfälle ereigneten sich etwa 100 Kilometer Luftlinie von der Grenze zur Ukraine entfernt am Schwarzen Meer.
Der Hubschrauber vom Typ IAR-330 Puma habe bei der Suche nach dem Kampfjet zunächst den Kontakt zum Kontrollturm verloren und sei danach in der Nähe des Orts Cogealac abgestürzt, hieß es in den Berichten. Kurz vorher habe der Hubschrauber-Pilot vom Kontrollturm noch den Befehl bekommen, wegen schlechten Wetters umzukehren. Der MiG-Kampfjet war von der Luftwaffenbasis Mihail Kogalniceanu nahe der Hafenstadt Constanta zu einer Patrouillenmission gestartet und dann vom Radar verschwunden.
Auf dem Stützpunkt Mihail Kogalniceanu ist seit Jahren US-Militär stationiert. Seit der Verschärfung des Russland-Ukraine-Konflikts wurden dort die NATO-Truppenkontingente sowie die Ausrüstung verstärkt. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte den Militärflughafen ebenfalls am Mittwoch besucht. Die Bundeswehr hat dort sechs Eurofighter stationiert. Maschinen und Besatzung sind in ein italienisches Kontingent integriert. Diese Art der Zusammenarbeit ("Interoperabilität") macht es möglich, einen bestehenden Luftverteidigungsverband schnell zu vergrößern.
Quelle: ntv.de, ysc/ses/dpa/AFP