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Massive Angriffe in Südukraine Russische Raketen töten 21 Zivilisten in Cherson

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Einer der Angriffe traf einen Supermarkt in der Gebietshauptstadt Cherson.

Einer der Angriffe traf einen Supermarkt in der Gebietshauptstadt Cherson.

(Foto: REUTERS)

Russische Streitkräfte nehmen das Gebiet Cherson im Süden der Ukraine unter Beschuss. Die Raketen treffen unter anderem einen Supermarkt und einen Bahnhof, mindestens 19 Menschen kommen ums Leben, Dutzende weitere werden verletzt.

Im südukrainischen Gebiet Cherson sind durch russischen Beschuss nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 21 Zivilisten getötet worden. 48 weitere wurden verletzt. "Dies ist eine blutige Spur, die Russland mit seinen Granaten hinterlässt", schrieb er in sozialen Medien. "Wir werden den Schuldigen nie verzeihen."

Zwölf der Opfer seien in der Stadt Cherson getötet worden, teilte die Staatsanwaltschaft der Region bei Telegram mit. Dort wurden unter anderem ein Supermarkt und der Bahnhof der Stadt getroffen. Der Bahn zufolge wurde dabei ein Waggon des Zugs nach Lwiw getroffen und ein Schaffner verletzt. Die Passagiere hätten sich zu dem Zeitpunkt in einem Schutzkeller befunden. Ziel war zudem eine Energieanlage. Dabei kamen drei Menschen ums Leben, die mit der Reparatur einer Anlage beschäftigten waren.

Behörden kündigen Ausgangssperre für Cherson an

Bereits vor den Angriffen hatten die ukrainischen Behörden eine Ausgangssperre für Cherson angekündigt. Sie gilt ab Freitag 20.00 Uhr Ortszeit (19.00 MESZ) in der Nähe der Front, wie der Chef der Militärverwaltung, Oleksander Prokudin, bei Telegram erklärte. Die Anordnung soll bis Montag, den 8. Mai, um 6.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MESZ) gelten.

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Cherson wurde in den ersten Tagen des großangelegten Krieges von russischen Angreifern besetzt und blieb bis zu ihrer Befreiung im November die einzige ukrainische Gebietshauptstadt, die die Russen seit Beginn der Invasion im Februar 2022 erobern konnten. Vor dem Krieg zählte Cherson rund 300.000 Einwohner, heute leben dort nur noch knapp 40.000 Menschen. Seit dem Rückzug über den Fluss Dnipro nach Südosten greifen die russischen Streitkräfte die Stadt und deren Umgebung immer wieder mit Raketen an. Der Dnipro bildet derzeit die Frontlinie.

Für die nahe Zukunft wird mit einer Frühjahrsoffensive der Ukraine gegen die russischen Invasionstruppen gerechnet. Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hatte kürzlich gesagt, die Vorbereitungen für eine solche Gegenoffensive seien so gut wie abgeschlossen.

Quelle: ntv.de, uzh/AFP

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