SBU-Aktion gegen PrestigeobjektRussland verurteilt nach Anschlag auf Krim-Brücke acht Männer

Für Ukrainer ist die Krim-Brücke das Symbol der illegalen Annexion der Halbinsel, für Moskau eine wichtige Verbindung. Vor rund drei Jahren wird die Brücke bei einer Explosion erheblich beschädigt. Zu dem Anschlag bekennt sich Kiew. In Russland müssen nun mehrere Männer lebenslang ins Gefängnis.
Wegen eines Sprengstoffanschlags auf die Krim-Brücke hat ein russisches Gericht in der Stadt Rostow am Don acht Männer zu lebenslanger Haft verurteilt. Dies meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.
Bei der Explosion am 8. Oktober 2022 waren fünf Menschen getötet worden. Zudem wurde die für die Versorgung der russischen Truppen auf der annektierten Halbinsel Krim und in der größtenteils besetzten südukrainischen Region Cherson wichtige Brücke mit Straßen- und Zugverkehr erheblich beschädigt. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hatte sich später zu dem Anschlag bekannt.
Russland hatte die Krim 2014 völkerrechtswidrig annektiert. Die 19 Kilometer lange Brücke führt über die Straße von Kertsch, eine Meerenge zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer. Das Prestigeprojekt von Kremlchef Wladimir Putin war 2018 eröffnet worden.
Der Sprengstoff wurde damals über Umwege nach Russland geschmuggelt und als Folienrollen deklariert und entsprechend getarnt in einen Lkw verladen. Die Explosion tötete den Lkw-Fahrer und vier Passagiere eines auf der Nebenspur fahrenden Autos. Ein Brückenabschnitt stürzte ein, die Verbindung war über Monate eingeschränkt. Kremlchef Putin, der die Vollinvasion der Ukraine acht Monate zuvor befohlen hatte, kündigte daraufhin Vergeltung an.
Nach Angaben von SBU-Chef Wassyl Maljuk hat der Geheimdienst die meisten der Angeklagten damals ohne deren Wissen genutzt. Im Jahr 2023 gab es einen weiteren Anschlag auf die Brücke. Auch damals gab es erhebliche Schäden. Völlig zum Einsturz bringen konnte die Ukraine die Brücke aber nicht.