Rüstungsgüter aus Europa und USA Russland will ukrainische Waffenlager angegriffen haben
27.07.2023, 18:34 Uhr Artikel anhören
Die russischen Angriffe richteten sich Moskau zufolge gegen ukrainische Lagerstätten für militärische Ausrüstung. (Symbolbild)
(Foto: picture alliance / AA)
Die russischen Streitkräfte überziehen die Ukraine erneut mit einer Welle von Angriffen. Im Fokus stehen dabei Lagerstätten für Rüstungsgüter von westlichen Partnern, wie Moskau behauptet. Derweil berichtet die Ukraine von erneuten Angriffen auf Odessa - und zwei Todesopfern.
Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ukrainische Lager mit vom Westen gelieferten Rüstungsgütern angegriffen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums richteten sich die Luftangriffe gegen "Flugfelder, Kontroll- und Entsendungszentren der ukrainischen Armee, Montagehallen und Lagerstätten für Marinedrohnen wie auch Raketen, Waffen und militärische Ausrüstung, die aus europäischen Ländern und den USA geliefert wurden". Russland behauptet seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine, nur militärische Einrichtungen des Nachbarlandes anzugreifen. Allerdings werden immer wieder zivile Einrichtungen wie Wohnhäuser, Infrastruktur oder Kliniken angegriffen.
So berichtet die Ukraine über nächtliche Angriffe russischer Streitkräfte auf, bei denen mindestens zwei Menschen getötet wurden. Einer der Angriffe richtete sich demnach erneut gegen Ziele in der südukrainischen Region Odessa. Mindestens ein Mensch sei dabei getötet worden. "Die Russen haben Kalibr-Raketen von einem U-Boot im Schwarzen Meer abgefeuert", teilte der Gouverneur von Odessa, Oleg Kiper, auf Telegram mit.
Dabei seien die Infrastruktur eines Frachtterminals beschädigt sowie ein kleines Gebäude und zwei Autos zerstört worden. Das Todesopfer sei ein Zivilist Jahrgang 1979. "Die Kalibrs haben die Hafeninfrastruktur in der Region Odessa angegriffen, sie konnten leider nicht abgeschossen werden", erklärte die Luftwaffe auf Telegram zu den jüngsten Angriffen auf die Hafenstadt. Nach dem von Russland verkündeten Aus des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide in der vergangenen Woche sind vor allem die ukrainischen Schwarzmeerhäfen um Odessa ins Visier geraten. Mehrfach wurden die Hafenanlagen und auch die Millionenstadt selbst seither beschossen.
FSB: Angriff auf russisches Schiff vereitelt
Insgesamt seien in der Nacht zwei Kalibr-Raketen und acht im Iran hergestellte Schahed-Drohnen auf die Ukraine abgefeuert worden. Bei einem weiteren nächtlichen Angriff im Ort Kiwshariwka in der östlichen Region Charkiw wurden nach ukrainischen Angaben eine 74-jährige Frau getötet und vier weitere Menschen verletzt.
Der russische Geheimdienst FSB erklärte derweil, er habe einen Angriff auf ein russisches Schiff im Schwarzen Meer vereitelt. Der ukrainische Geheimdienst habe mit Hoch-Präzisionsraketen einen "Terroranschlag an Bord von einem der Schiffe der Schwarzmeerflotte" verüben wollen, erklärte der FSB. Weiter hieß es, an dem Vorhaben sei ein russischer Marinesoldat beteiligt gewesen, der vom ukrainischen Geheimdienst angeworben worden sei. Ihm würden nun ein "terroristischer Angriff", der Schmuggel von Sprengstoff, Hochverrat und der Verrat von Staatsgeheimnissen zur Last gelegt.
Zudem behauptete der FSB mit, es seien "Spuren von Sprengstoff" an einem Frachtschiff im Schwarzen Meer gefunden worden. Die Spuren seien "im Frachtraum" und "auf der Oberfläche eines Rettungsbootes" eines aus dem türkischen Sinop kommenden Frachters gefunden worden. Dem Frachter, der für ein "Verladen von Getreide" den Hafen im südrussischen Rostow am Don ansteuerte, sei daher der Zugang zu russischen Gewässern verwehrt worden.
Quelle: ntv.de, spl/AFP