Politik

Selenskyj spricht von LügeRussland wirft Ukraine Drohnenangriff auf Putin-Residenz vor

29.12.2025, 17:45 Uhr
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Russlands Machthaber Wladimir Putin: Gerät er persönlich ins Visier? (Foto: picture alliance / TASS)

Die Ukraine soll nach Angaben des russischen Außenministers Lawrow versucht haben, eine Residenz des russischen Präsidenten Putin in der Provinz anzugreifen. Der ukrainische Präsident Selenskyj dementiert dies.

Russland hat der Ukraine einen versuchten Angriff auf eine Residenz von Präsident Wladimir Putin vorgeworfen und eine Änderung seiner Verhandlungsposition angekündigt. Außenminister Sergej Lawrow sagte, die Ukraine habe am Sonntag und Montag die staatliche Residenz des Präsidenten in der Region Nowgorod attackiert.

Die Nachrichtenagentur Interfax meldete, dass an der Putin-Residenz 91 Langstreckendrohnen abgefangen worden seien. Unabhängig überprüfbar ist dies nicht. "Derartige rücksichtslose Aktionen werden nicht unbeantwortet bleiben", drohte Lawrow. Ob sich Putin zu dem Zeitpunkt in der Residenz aufhielt, war zunächst unklar.

Selenskyj wies die Vorwürfe auf der Kurznachrichtenplattform X umgehend als "typische russische Lüge" zurück. Russland wolle mit den Anschuldigungen den Fortschritt bei den Gesprächen zwischen der Ukraine und den USA untergraben, sagte Selenskyj.

Vielmehr bereite die Regierung in Moskau den Boden für einen Angriff auf ukrainische Regierungsgebäude in Kiew vor. Die USA sollten auf die russischen Drohungen entsprechend reagieren, forderte der ukrainische Präsident.

"Es ist entscheidend, dass die Welt jetzt nicht schweigt", schrieb Selenskyj auf X. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Russland die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden untergräbt."

Kreml kündigt Vergeltungsschläge an

Lawrow kündigte eine Reaktion auf die "unüberlegten" Handlungen an, die Ziele für die Vergeltungsschläge in der Ukraine seien bereits festgelegt. Der Minister warf der ukrainischen Führung vor, zu Staatsterror übergegangen zu sein. Mitten in den laufenden Verhandlungen zu einer Beendigung des Krieges werde Russland seine Position überdenken müssen, drohte der Außenminister.

"Wir weisen darauf hin, dass diese Aktion im Verlauf intensiver Verhandlungen zwischen Russland und den USA zur Beilegung des Ukraine-Konflikts durchgeführt wurde", sagte Lawrow. "Dabei beabsichtigen wir nicht, aus den Verhandlungen mit den USA auszusteigen." Die Ukraine habe mit dem Angriff versucht, den Verhandlungsprozess zu torpedieren.

Der ukrainische Präsident hatte mit seiner Weihnachtsansprache in Russland Kritik ausgelöst. Demnach wünschten die Ukrainer "seinen" Tod. Auch in der Ukraine hatten dies viele so interpretiert, dass Putin damit gemeint sei. Namentlich erwähnt hatte Selenskyj ihn aber nicht.

Putin hat außerhalb von Moskau mehrere Residenzen, darunter in St. Petersburg, in Sotschi am Schwarzen Meer sowie in der Region Nowgorod.

Quelle: ntv.de, bho/rts/dpa

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