Politik

"Fördermittel in Rekordhöhe" Scheuer: Deutschland wird "Fahrradland"

Noch ist Deutschland mehr Autoland, aber mit dem Nationalen Radverkehrsplan wird das anders, sagt Minister Scheuer.

Noch ist Deutschland mehr Autoland, aber mit dem Nationalen Radverkehrsplan wird das anders, sagt Minister Scheuer.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Mehr Radschnellverbindungen, mehr Rücksicht auf Lastenräder, Ausbau von Fahrradparkplätzen, möglichst getrennte Wege für Räder und Autos: All das sieht der Nationale Radverkehrsplan vor, dem das Bundeskabinett nun seinen Segen gibt. Verkehrsminister Scheuer gibt bis 2023 etwa 1,46 Milliarden Euro dafür aus.

Das Bundeskabinett hat einen Nationalen Radverkehrsplan verabschiedet, der bessere Bedingungen für Radfahrer in Deutschland schaffen soll. Er enthält Handlungsempfehlungen und Strategien, um bis 2030 den Radverkehr auf dem Land und in der Stadt zu fördern. "Mit unserem neuen Nationalen Radverkehrsplan machen wir Deutschland zum Fahrradland", sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU.

Der Plan sieht bis Ende der 2020er Jahre mehr Radschnellverbindungen vor, mehr Rücksicht auf Lastenräder und einen Ausbau von Fahrradparkplätzen. Außerdem sollen die Wege für Fahrräder und Autos möglichst getrennt geplant werden.

Scheuer: "Kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander"

Um den Plan zu entwickeln, hatten sich Bürger mit mehr als 2000 Ideen einbringen können (hier kann man die Ergebnisse der Bürgerbefragung nachlesen). Der Wunsch nach lückenlosen Radverkehrsnetzen und mehr Verkehrssicherheit habe dabei eine wichtige Rolle gespielt, erklärte Scheuer. Es solle "kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander" geben, betonte der Minister. "Ich erwarte, dass der Radverkehr gleichberechtigt mitgedacht wird."

Die Rahmenbedingungen sollen dem Plan zufolge so angepasst werden, dass die Bürger in Deutschland anstelle von durchschnittlich 120 Wegen bis 2030 gut 180 Wege pro Jahr mit dem Rad zurücklegen. Das entspräche einem Anstieg von einer durchschnittlichen Weglänge von 3,7 auf 6 Kilometer. Dabei sollen Radfahrer sicherer unterwegs sein: Gegenüber 2019 soll die Zahl der im Verkehr getöteten Radfahrer um 40 Prozent sinken.

Verweis auf Änderung der StVO

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Um die Ziele erreichen zu können, kämen dem Radverkehr in Deutschland bis zum Jahr 2023 etwa 1,46 Milliarden Euro zugute, erklärte Scheuer: "Unsere Fördermittel in Rekordhöhe stehen bereit." Das werde auch dem allgemeinen Interesse am Fahrrad gerecht, das "sprunghaft angestiegen" sei.

Der Bundesverkehrsminister verwies auch auf die vor wenigen Tagen erzielte Einigung auf eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. Auch sie werde helfen, das Radfahren in Deutschland sicherer zu machen. Die Verkehrsminister hatten sich am vergangenen Freitag unter anderem auf höhere Bußgelder für zugeparkte Rad- und Gehwege verständigt.

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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