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"Anzünden, bis er verboten ist" Schweden genehmigt erneut Koran-Verbrennung

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In der muslimischen Welt ist Schweden zum Feindbild geworden.

In der muslimischen Welt ist Schweden zum Feindbild geworden.

(Foto: picture alliance / Pacific Press)

Dänemark prüft aus Sorge um die öffentliche Sicherheit ein Verbot von Koran-Verbrennungen, Schweden geht einen anderen Weg: Die Stockholmer Polizei genehmigt erneut eine Protest-Aktion, bei der die heilige Schrift des Islam verbrannt werden soll. Denn dafür braucht es keine Genehmigung.

Die schwedische Polizei hat eine Demonstration vor dem Parlament in Stockholm genehmigt, bei der die Organisatoren erneut einen Koran verbrennen wollen. "Ich werde ihn so oft verbrennen, bis er verboten ist", kündigt der Organisator Salwan Najem in der Zeitung "Expressen" an. Bei ähnlichen Protesten dieser Art hatte bereits der irakische Flüchtling Salwan Momika Korane in Stockholm angezündet. Najem hatte sich zwei dieser Aktionen angeschlossen. Seine eigene Protestaktion soll am frühen Nachmittag stattfinden.

Die schwedische Polizei hatte zuvor betont, sie erteile nur Genehmigungen für öffentliche Versammlungen, nicht für die Inhalte dieser Versammlungen.

In Schweden und dem Nachbarland Dänemark hatte es zuletzt mehrfach Demonstrationen gegeben, bei denen der Koran angezündet oder die heilige Schrift der Muslime mit Fußtritten geschändet worden war. Ende Juni zündete Momika vor einer Moschee in Stockholm einige Seiten des Korans an. Mitte Juli trampelte er vor der irakischen Botschaft auf einem Exemplar des Koran herum.

Dänemark prüft Restriktionen

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Die Protestaktionen in Schweden und Dänemark führten zu heftigen Spannungen zwischen den beiden nordischen Ländern und islamisch geprägten Ländern. Mitte des Monats stürmten Hunderte Iraker die schwedische Botschaft in Bagdad und setzten sie in Brand. Etliche Länder im Nahen Osten bestellten die Botschafter Schwedens und Dänemarks ein. Saudi-Arabien und der Irak beriefen ein Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) ein, das ebenfalls am Montag stattfinden sollte.

Das dänische Außenministerium erklärte am Sonntag, rechtliche Mittel zu prüfen, um Proteste mit Koran-Verbrennungen zu unterbinden. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson teilte in einer eigenen Erklärung mit, ein ähnlicher Prozess in seinem Land sei bereits im Gange.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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