Politik

Nach Innenstadt-Ausschreitungen Seehofer reist nach Stuttgart

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Die Wochenend-Krawalle in Stuttgart sorgen auch mehr als einen Tag danach für Fassungslosigkeit. Nun erwartet die baden-württembergische Landeshauptstadt den Besuch von Bundesinnenminister Seehofer. Der Grünen-Politiker Özdemir fordert derweil ein hartes Vorgehen gegen die Randalierer in seinem Wahlkreis.

Bundesinnenminister Horst Seehofer wird nach den Ausschreitungen vom Wochenende in Stuttgart an diesem Montag in die baden-württembergische Hauptstadt reisen. Dies teilte das Innenministerium des Landes mit. Landes-Innenminister Thomas Strobl werde Seehofer demnach um 12 Uhr zu einem Gespräch in seinem Büro treffen. Ab 13 Uhr sei ein Termin vor Ort in der Innenstadt geplant. An den Krawallen in der Nacht zum Sonntag waren nach Angaben der Polizei 400 bis 500 Menschen beteiligt. Mindestens 19 Polizisten wurden verletzt. 24 Menschen wurden vorläufig festgenommen.

Der ehemalige Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir erklärte derweil, in den Ausschreitungen eine bedenkliche gesellschaftliche Entwicklung erkennen zu können. "Wir haben es insgesamt mit einer Verrohung zu tun, der Umgangsformen, der Gewalt, die angewendet wird", sagte er in der RTL-Sendung "Guten Morgen Deutschland". "Nicht nur wir hier in Stuttgart müssen uns damit beschäftigen, wie es passieren kann, dass uns Jugendliche, insbesondere auch mit Migrationshintergrund, zum Teil entgleiten." Demnach verlören viele den Glauben, "dass man durch Fleiß, durch Arbeit, durch Schule, durch Ausbildung eine Perspektive in der Gesellschaft bekommt".

Zugleich forderte Özdemir harte Strafen für die Täter: "Das muss mit der ganzen Härte des Rechtsstaates geahndet werden. Es müssen alle dingfest gemacht werden, die das hier zu verantworten haben", sagte er über die Verantwortlichen der Ausschreitungen in seinem Bundestagswahlkreis. Zudem kritisierte Özdemir das Polizeibild, das manche Jugendliche haben. "Die Polizei hier in Deutschland ist nicht der Feind, es ist unsere Polizei", sagte er und betonte, dass er diese Haltung auch von "allen Jugendlichen" erwarte.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte die Politik zu mehr Rückhalt auf. "Wir müssen feststellen, dass wir uns in einem gesellschaftlichen Reizklima befinden", sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Radek bei RTL. Die Politik müsse der Polizei jetzt "den Rücken stärken und nicht in den Rücken fallen". Demnach benötigten auch Feuerwehren und Rettungsdienste mehr Solidarität. Zudem bedürfe es nun Strafen, die "auf dem Fuße" folgen, sagte Radek.

Quelle: ntv.de, cri/dpa

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