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Gemeinsame Position entwickeln Selenskyj: Reden erst mit EU und USA und dann mit Moskau

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Selenskyj hat den USA eine strategische Partnerschaft bei sogenannten kritischen Rohstoffen vorgeschlagen.

Selenskyj hat den USA eine strategische Partnerschaft bei sogenannten kritischen Rohstoffen vorgeschlagen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die Dynamik rund um mögliche Verhandlungen im Ukraine-Krieg ist derzeit enorm. Kiew steht durch die Äußerungen aus den USA mit dem Rücken zur Wand. Präsident Selenskyj wird aber nichts überstürzen. Zuerst will sein Land mit den USA und der EU einen Plan entwickeln und dann mit Russland sprechen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will erst mit Russland über ein Ende des Krieges verhandeln, wenn er eine gemeinsame Position mit den USA und auch Europa gefunden hat. Dies kündigte er am Rande der Sicherheitskonferenz in München an. Er sagte zugleich, dass US-Präsident Donald Trump keinen "fertigen Plan" zur Beendigung des Ukraine-Krieges habe.

"Wir sind bereit, mit Amerika und unseren Alliierten zu diskutieren", sagt Selenskyj. "Wenn sie spezifische Antworten auf unsere spezifischen Forderungen haben und es ein gemeinsames Verständnis über die Gefährlichkeit von (Russlands Präsident Wladimir) Putin gibt, dann sind wir - mit dieser gemeinsamen Position - bereit, mit den Russen zu reden."

Die Ukraine hat den USA nach eigenen Angaben eine Partnerschaft im Bereich der sogenannten kritischen Rohstoffe vorgeschlagen. Sein Land habe den USA ein entsprechendes Papier übermittelt, sagte ein Mitglied der ukrainischen Delegation bei der Münchener Sicherheitskonferenz. Die US-Seite habe daraufhin um Zeit gebeten, um den Vorschlag zu prüfen.

Kiew bietet Rohstoffe für Militärhilfe

US-Präsident Donald Trump hatte sich zuvor für die Idee starkgemacht, strategisch wichtige Rohstoffe aus der Ukraine im Gegenzug für die US-Militärhilfe zu beziehen. Einen ähnlichen Vorschlag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits im vergangenen Jahr gemacht.

Trump hatte am Mittwoch ein anderthalbstündiges Telefonat mit Putin geführt. Im Anschluss erklärte der US-Präsident, er habe mit dem Kreml-Chef einen "unverzüglichen" Beginn von Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine vereinbart.

Dies weckte bei westlichen Verbündeten die Befürchtung, die Ukraine wie auch die europäischen Partner würden von den Ukraine-Gesprächen ausgeschlossen. Später stellte die US-Regierung klar, dass Kiew an den Gesprächen beteiligt werden solle. US-Vizepräsident J.D. Vance machte seinerseits bei der Sicherheitskonferenz in München deutlich, dass auch die Europäer an den Verhandlungen beteiligt werden sollen.

Zu Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz hatte es Verwirrung um eine mögliche Beteiligung Russlands an Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Kriegs in der bayerischen Landeshauptstadt gegeben. Nach den Worten von US-Präsident Donald Trump soll es zu einem solchen Treffen "ranghoher Vertreter Russlands, der Ukraine und der USA" kommen. Aus Moskau hieß es lediglich, russische Vertreter seien bei der Konferenz nicht eingeladen.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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