Politik

Weihnachtsansprache mit Appell Selenskyj: Werden unser eigenes Wunder schaffen

Seit Beginn des Krieges wendet sich Wolodymyr Selenskyj in Videoansprachen fast täglich an das Volk.

Seit Beginn des Krieges wendet sich Wolodymyr Selenskyj in Videoansprachen fast täglich an das Volk.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Während die russischen Angriffe auf die Ukraine auch an Weihnachten weitergehen, spricht Präsident Selenskyj den Ukrainern Mut zu. "Wir werden allen ukrainischen Frauen und Männern ihre Freiheit zurückbringen", sagt er und appelliert an den Durchhaltewillen seiner Landsleute.

Nach neuen russischen Angriffen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer emotionalen Videobotschaft zu Weihnachten die Menschen zum Durchhalten aufgerufen. "Wir haben Angriffe, Drohungen, atomare Erpressung, Terror und Raketenschläge ausgehalten. Lasst uns diesen Winter überstehen, weil wir wissen, wofür wir kämpfen", sagte Selenskyj in einem am Heiligabend verbreiteten Video. Er stand dabei im Dunkeln auf der Straße mit einem Weihnachtsbaum und spärlichem Licht im Hintergrund.

"Wir glauben, dass Tränen der Freude weichen werden, dass Hoffnung nach Verzweiflung kommt und Tod durch Leben besiegt wird", sagte Selenskyj. Millionen Menschen in der Ukraine und in der Welt feierten in diesen Tagen Weihnachten, sagte er. Der Präsident erinnerte an die Ukrainer, die ins Ausland geflohen sind oder Weihnachten in russischer Gefangenschaft verbringen müssen. "Wir werden allen ukrainischen Frauen und Männern ihre Freiheit zurückbringen."

Nach den russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur des Landes könnten in diesem Jahr die Straßen und Häuser nicht so hell erstrahlen wie sonst, sagte Selenskyj. Doch könne keine russische Drohne und keine Rakete den Geist von Weihnachten brechen. "Und auch in totaler Finsternis werden wir einander finden, um uns fest zu umarmen. Und wenn es keine Heizung gibt, werden wir uns mit einer großen Umarmung wärmen", sagte Selenskyj. "Wir werden lächeln und glücklich sein, wie immer. Es gibt nur einen Unterschied - wir werden nicht auf ein Wunder warten, denn wir erschaffen es selbst."

Russische Angriffe auf Cherson

Auch der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schickte über die sozialen Medien Weihnachtsgrüße. Das Fest stärke den Glauben in den Herzen, sagte er. "Wir danken besonders den Verteidigern, die weit weg sind von ihren Heimatorten und ihren Verwandten." Sie seien dabei, der Ukraine den Sieg immer näher zu bringen. In der Ukraine ist sowohl der 25. Dezember ein offizieller Weihnachtstag als auch der 7. Januar, an dem die orthodoxen Christen feiern.

Bei einem russischen Angriff auf die südukrainische Stadt Cherson waren zuvor am Samstag nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet und 58 weitere verletzt worden. Selenskyj hatte von einem Akt des "Terrors" gesprochen, mit dem Russland die Ukrainerinnen und Ukrainer "einschüchtern" wolle.

Quelle: ntv.de, spl/dpa/AFP/rts

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