Politik

"Vielleicht hat er eine Idee" Selenskyj lädt Trump nach Kiew ein

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Im September 2019 trafen sich Selenskyj und Trump am Rande der UN-Vollversammlung in New York.

Im September 2019 trafen sich Selenskyj und Trump am Rande der UN-Vollversammlung in New York.

(Foto: picture alliance/AP Images)

Ex-Präsident Trump behauptet immer wieder, dass er den Krieg zwischen Russland und der Ukraine binnen eines Tages beenden könne. Darauf angesprochen, schwankt der ukrainische Präsident Selenskyj zwischen Witz und Ernst.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Ex-Präsident Donald Trump zu einem Besuch eingeladen. Im Interview mit dem britischen Sender Channel 4 News sagte Selenskyj auf die Frage, ob er Trump nach Kiew einladen würde: "Mit Vergnügen!"

An Trump gewandt sagte Selenskyj mit einem Lächeln: "Wenn Sie den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden können, dann wird das Grund genug sein, zu kommen." Trump, der sich derzeit erneut um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewirbt, hat mehrfach erklärt, er könne den Krieg zwischen Russland und der Ukraine binnen eines Tages beenden.

Mit ernstem Gesicht fügte Selenskyj hinzu: "Wer weiß, vielleicht hat Donald Trump wirklich eine Idee, eine echte Idee, dann kann er sie mit mir teilen." Eine solche Idee solle man nicht für sich behalten. Einzelheiten zu seinem Friedensplan hat Trump bislang nicht bekannt gegeben. In seiner Siegesrede nach seinem Vorwahlsieg in Iowa hatte Trump zum wiederholten Male behauptet, dass Russland die Ukraine nicht angegriffen hätte, wenn er noch Präsident gewesen wäre, da er und Putin "sehr gut miteinander ausgekommen" seien.

Selenskyj machte deutlich, dass Trumps Behauptung "eine politische Botschaft" sein könne, mit anderen Worten: Wahlkampfgerede. Wenn das so sei, dann mache ihm die Aussage keine Angst. Wenn es aber "eine Formel" sei, dann müsse er sie kennen. Das Video auf der Seite von Channel 4 News ist offenbar eine gekürzte Fassung des Interviews. Nach ukrainischen Berichten sagte Selenskyj, er brauche nur 24 Minuten, "um Präsident Trump zu erklären, dass er diesen Krieg nicht managen kann. Wegen Putin kann er keinen Frieden bringen". Trump sei herzlich willkommen, in die Ukraine zu kommen, "aber ich denke, er kann den Krieg nicht in 24 Stunden beenden, ohne Putin unser Land zu geben".

Russland hat die Ukraine am 24. Februar 2022 überfallen. Selenskyj räumt in dem Interview ein, dass die Ukraine ohne die Hilfe der USA nicht hätte überleben können. Die Ukraine habe die ersten Tage ohne Hilfe kämpfen können, hätte vielleicht auch ein paar Monate ohne Hilfe aus dem Ausland durchhalten können, nicht aber zwei Jahre.

Putin wolle keinen Frieden mit der Ukraine, betonte Selenskyj, der russische Präsident wolle noch immer die ganze Ukraine unter seine Kontrolle bringen. Es sei immer besser, eine politische Lösung zu finden, als einen Krieg zu führen. An dieser Stelle lächelte Selenskyj wieder und merkte an, es gebe jemanden, der da eine Idee von 24 Stunden habe.

Quelle: ntv.de, hvo

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