Seit Oktober "nichts gelernt" Sicherheitsmängel in israelischer Geheimdienstbasis aufgedeckt
13.06.2024, 11:03 Uhr Artikel anhören
Israelische Soldaten fahren im Süden einen Panzer in der Nähe der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen.
(Foto: dpa)
Nach ihrem Überfall auf Israel gelingt es Hamas-Terroristen, in israelische Militäreinrichtungen einzudringen. Laut einem Bericht bestehen die Sicherheitsmängel weiter. Verdeckte Ermittler sollen ungehindert durch eine Geheimdienstbasis gelaufen sein.
Eine interne Prüfung der israelischen Armee in einer wichtigen Geheimdienstbasis hat laut einem Medienbericht schwere Sicherheitsmängel aufgedeckt. Es sei einem verdeckten Team des Generalstabs vor einem Monat gelungen, in die Basis der angesehenen Elite-Geheimdiensteinheit 8200 nördlich von Tel Aviv einzudringen, berichtete die Nachrichtenseite "ynet".
Die drei Prüfer, die sich am Eingang als ranghohe Offiziere ausgegeben hätten, seien etwa drei Stunden lang ungehindert durch die Basis gelaufen, hieß es. Sie hätten dabei unter anderem Hunderte geheime Dokumente und Computer-Datenträger eingesammelt. Angesichts der schweren Sicherheitslücken in der Basis seien rund 30 Soldaten gerügt worden oder hätten Ausgangssperren erhalten.
Wären die Prüfer echte Feinde gewesen, hätten sie schweren Schaden in der Basis anrichten können, schrieb "ynet". Die Nachrichtenseite zitierte einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter des Militärgeheimdienstes mit der Einschätzung, die Armee habe nach dem Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober "nichts gelernt".
Es war Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen unter anderem gelungen, in Militäreinrichtungen im israelischen Grenzgebiet zum Gazastreifen einzudringen. Einige der Angreifer vom 7. Oktober waren als israelische Soldaten getarnt. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht von "ynet".
Quelle: ntv.de, lar/dpa