Politik

London Bridge und Unicorn Das ist der Fahrplan bis zur Beisetzung der Queen

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Der Tod von Elizabeth II. wird seit Jahren, wie in solchen Fällen üblich, von internen Planungen begleitet. Nun kann auf diese Pläne zurückgegriffen werden. Im Fall der Monarchin sind es Operation London Bridge und Operation Unicorn, die die nächsten Tage strukturieren.

Für den Tod von Königin Elizabeth II. gab es zwei verschiedene Szenarien: Operation London Bridge und Operation Unicorn (Einhorn). London Bridge basierte auf der Annahme, dass die Queen in London stirbt, Einhorn nahm den Tod in Schottland an. Für beide Fälle wurden seit Jahren genaue Vorbereitungen getroffen.

Bekanntermaßen starb Elizabeth II. schließlich am Donnerstagnachmittag in ihrer schottischen Lieblings-Residenz Balmoral. Dort hielten sich auch ihr Sohn Prinz Charles und Tochter Prinzessin Anne auf, später kamen noch die Prinzen Andrew und Edward, sowie William und Harry dazu. Nach dem Tod der Queen wurde aus dem bisherigen Kronprinzen Charles der neue König Charles III., der im Lauf des heutigen Tages zusammen mit seiner Frau, der nun Königsgemahlin Camilla, nach London zurückkehren soll. Auf ihn warten viele Aufgaben.

Es wird erwartet, dass Charles III. im Tagesverlauf über die letzten Details der Trauerfeierlichkeiten entscheidet. Die Trauerzeit für die königliche Familie soll bis sieben Tage nach der Beerdigung dauern. Am Mittag läuteten die Glocken zu Ehren der Queen in Westminster Abbey, St. Paul's Cathedral und Windsor Castle. 96 Salutschüsse, einer für jedes Lebensjahr der Queen, wurden im Hyde Park und anderswo abgefeuert. Für 19 Uhr (Ortszeit) ist eine Fernsehansprache des Königs geplant.

Möglichkeit des Abschieds

Am Samstag wird Charles III. Premierministerin Liz Truss treffen, die dann in vier Tagen zwei Monarchen kennengelernt haben wird. Solch einen Fall gab es in der britischen Geschichte noch nie. Bei ihrem letzten öffentlichen Auftritt hatte die Queen erst am Dienstag Truss auf Balmoral empfangen und mit der Regierungsbildung beauftragt.

Am Samstag tritt auch der Accession Council im St.-James-Palast zusammen, um Charles zum König auszurufen. (ntv überträgt die Proklamation in einer Sondersendung am Samstag ab 10:45 Uhr live) Später schwört das Parlament dem neuen Monarchen die Treue und spricht ihm sein Beileid aus. Die Regierung gibt dann auch die Dauer der Staatstrauer bekannt, die bei 12 bis 13 Tagen liegen dürfte. Als möglicher Termin für das Staatsbegräbnis ist bisher der 19. September geplant.

Der Leichnam der Königin bleibt vorerst in Schottland, dem Vernehmen nach wird ihr Sarg zunächst am Sonntag nach Schloss Holyroodhouse in Edinburgh gebracht. Holyroodhouse war die offizielle Residenz der Monarchin in Schottland. Am Montag soll Elizabeth II. dann in der St. Gilles Cathedral in Edinburgh aufgebahrt werden. Dorthin ist eine Prozession geplant, außerdem wird ein Trauergottesdienst stattfinden. Dann sollen auch die Menschen die Möglichkeit bekommen, von ihrer verstorbenen Monarchin Abschied zu nehmen.

Der Sarg wird geschmückt sein mit der königlichen Standarte, der Imperial State Crown und den königlichen Insignien Reichsapfel und Zepter. Bei der Krone handelt es sich um die, die Elizabeth II. 1953 nach ihrer Krönung trug und die seit dem 15. Jahrhundert von englischen Königen verwendet wurde.

Letzte Ruhe neben Philip

Später wird der Sarg dann nach London überführt, die bisherigen Pläne gehen von Dienstag aus. In britischen Medienberichten wird sowohl der Transport mit dem Flugzeug als auch mit dem Zug für möglich gehalten. Erstes Ziel in der Hauptstadt ist der Buckingham-Palast. Von dort aus wird es eine Prozession zur Westminster Hall geben, wo Elizabeth II. dann drei bis vier Tage aufgebahrt werden wird. Auch hier werden Tausende Menschen erwartet. Der Sarg soll 23 Stunden am Tag zugänglich sein.

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Währenddessen befindet sich Charles III. auf einer fünftägigen Reise durch das ganze Land, von der er rechtzeitig zum Staatsbegräbnis zurückerwartet wird. Auch dafür gibt es bereits feste Planungen, die in den vergangenen Jahren immer wieder aktualisiert wurden. Der Trauergottesdienst wird in Westminister Abbey stattfinden, erwartet werden neben der Familie Gäste und Würdenträger aus der ganzen Welt.

Nach der Trauerfeier werden die sterblichen Überreste der Königin nach Schloss Windsor westlich von London gebracht. In der St.-George's-Kapelle findet ein Gottesdienst statt, anschließend wird die Königin in der Familiengruft zu Grabe getragen. Der Sarg ihres im vergangenen Jahr verstorbenen Mannes Prinz Philip wird umgebettet, um künftig neben dem der Queen zu ruhen.

Quelle: ntv.de

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