Politik

"Nur zehn Prozent reicht nicht"Söder kritisiert EU-Vorschlag zu Verbrenner-Aus

11.12.2025, 20:04 Uhr
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CSU-Chef Markus Söder will sich beim Parteitag in München im Amt bestätigen lassen. (Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Das Verbrenner-Aus sieht bislang vor, dass ab 2035 in der EU keine Neuwagen mit CO2-Ausstoß mehr zugelassen werden dürfen. Das Vorhaben ist laut EVP-Chef Weber nun vom Tisch. Ein EU-Vorschlag setze auf eine Reduktion von 90 Prozent. CSU-Chef Söder geht das jedoch nicht weit genug.

Die von der EU-Kommission angekündigte Rücknahme des sogenannten Verbrenner-Aus geht nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder nicht weit genug. "Das ist ein sehr gutes Signal, wenn auch nur ein erster Schritt, denn nur zehn Prozent Verbrenner reicht noch nicht", sagte der bayerische Ministerpräsident in München.

Die EU-Kommission will nach derzeitigem Stand der Planung empfehlen, auch nach 2035 Neuwagen mit Verbrennertechnologie zuzulassen, wie aus Kommissionskreisen bestätigt wurde. Der Vorschlag muss noch vom Kollegium der EU-Kommissarinnen und -Kommissare angenommen werden.

Nach Angaben von EVP-Fraktionschef und CSU-Vize Manfred Weber geht es um eine Reduktion von 90 Prozent. "Bei Neuzulassungen ab 2035 soll nun statt 100 Prozent eine 90-prozentige Reduktion des CO2-Ausstoßes für die Flottenziele der Automobilhersteller verpflichtend werden", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Söder sagte, das EU-Parlament könne bei der konkreten Ausgestaltung des Vorschlags "sicher noch deutlich weitergehen. Trotzdem ist wichtig, dass sich die EU bewegt. Das liegt natürlich an der klaren Position von Deutschland und unserer konsequenten Haltung aus Bayern." Nach langen internen Debatten hatte sich die schwarz-rote Bundesregierung erst vor wenigen Wochen auf eine gemeinsame Linie beim geforderten Aus vom Verbrenner-Aus geeinigt.

Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments hatten sich 2022 eigentlich darauf geeinigt, dass Neuwagen in der EU ab 2035 im Betrieb kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) mehr ausstoßen dürfen. Hintergrund sind die sogenannten Flottengrenzwerte, die eigentlich eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von neu zugelassenen Autos bis 2035 um 100 Prozent vorsehen.

CSU-Chef Söder will sich auf einem am Freitagmittag in München beginnenden Parteitag im Amt bestätigen lassen. Für den 58-Jährigen wird es die fünfte Wahl zum Parteichef. Auch die anderen Mitglieder des Vorstands werden gewählt.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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