Politik

Union zeigt sich einig Söder lässt Merz den Vortritt bei der Kanzlerkandidatur

Alles ganz harmonisch? Merz und Söder sprechen in Kürze vor Journalisten.

Alles ganz harmonisch? Merz und Söder sprechen in Kürze vor Journalisten.

(Foto: IMAGO/Chris Emil Janßen)

Die Frage schwelt seit Langem: Wer wird Kanzlerkandidat der Union? Nun ist diese Frage gelöst. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge läuft es auf CDU-Chef Merz hinaus. Bundeskanzler Scholz äußert sich bereits zu der Entscheidung.

CSU-Chef Markus Söder verzichtet nach übereinstimmenden Medieninformationen auf die Kanzlerkandidatur der Union und macht den Weg für den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz frei. Beide werden zusammen Merz als Kandidaten vorschlagen, den die Gremien der beiden Parteien dann billigen sollen, wie die Nachrichtenagentur Reuters von zwei mit der Sache vertrauten Personen erfuhr. Um 12 Uhr laden Merz und Söder zu einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin ein.

Die beiden Parteivorsitzenden hatten wiederholt angekündigt, im Spätsommer eine Entscheidung über die K-Frage der Union zu treffen. Endgültig entscheiden müssen bei der Union aber die Parteigremien.

Die Pressekonferenz folgt auf die Erklärung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst vom Montagabend, seinerseits auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten und Merz zu unterstützen. Der CDU-Politiker hatte zudem gesagt, er würde sich sehr freuen, wenn auch die CSU "Merz als gemeinsamen starken Kandidaten unterstützt".

Breite Unterstützung für Merz in der CDU

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther betonte in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wüst an diesem Vormittag, dass "das Wichtigste" in der Union nun Geschlossenheit sei. Zugleich sprach er Merz seine Unterstützung aus. "Ich werde nach allen Kräften Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten unterstützen. Ich möchte, dass Friedrich Merz der nächste Bundeskanzler ist."

Günther sagte auch, dass er für die Union bei der nächsten Bundestagswahl bessere Werte als 32, 33 Prozent erwarte. Zudem deutete er auch mögliche Koalitionsoptionen an. Günther verwies dabei auf erfolgreiche Bündnisse von CDU und Grünen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen: "Wir zeigen auch, dass Schwarz-Grün gut zusammenarbeiten kann."

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Auch andere CDU-Politiker hatten sich bereits hinter Merz gestellt und und zu Eintracht aufgerufen. Unions-Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei sagte der "Rheinischen Post", Wahlsiege würden "nur mit einem hohen Maß an Geschlossenheit errungen". Ähnlich klang Unions-Fraktionsvize Jens Spahn. "Hendrik Wüsts Entscheidung ist ein wichtiger Grundstein für die Geschlossenheit der Union und damit für den Wahlsieg 2025", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post". Der neue Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Dennis Radtke, sagte, "nur mit Geschlossenheit und gutem Teamgeist werden Wahlen gewonnen". Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karin Prien sagte bei ntv zu Söders Ambitionen: "Da wollte ja jemand gerufen werden, aber es hat keiner gerufen."

Scholz: "Es ist mir recht"

Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich bereits zu einer Kanzlerkandidatur von Merz. "Es ist mir recht, wenn Herr Merz der Kanzlerkandidat der Union ist", sagte Scholz im kasachischen Astana. Der Kanzler hatte schon vorher mehrfach gesagt, dass er sich Merz als Herausforderer bei der nächsten Bundestagswahl wünschen würde. Scholz selbst hat bereits erklärt, dass er erneut kandidieren will. Eine Entscheidung darüber hat die SPD aber noch nicht getroffen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts

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