Berlin sendet Kiew Militärgüter Startgeräte für deutsches System IRIS-T geliefert
17.08.2023, 16:48 Uhr Artikel anhören
Eine Stärke von IRIS-T SLM ist sein 360-Grad-Radar.
(Foto: picture alliance / abaca)
Das deutsche Flugabwehrsystem IRIS-T kann mehrere Ziele gleichzeitig erfassen und bekämpfen. Die Ukraine lobt es in den höchsten Tönen, da es ihre Flugabwehr stärkt. Neben Zubehör für das Abwehrsystem schickt Deutschland weitere Militärhilfen wie Nebelgranaten und Schwerlaster.
Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Militärgüter geliefert, darunter zwei Startgeräte der Kurzstreckenvariante des Flugabwehrsystems IRIS-T. Das geht aus der Liste der Bundesregierung zu den Militärhilfen hervor, die aktualisiert wurde. "Großen Dank unseren Partnern für die IRIS. Der Himmel wird nun sicherer sein", schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, in sozialen Netzwerken. Die deutsche Neuentwicklung IRIS-T ist in der Bundeswehr noch nicht im Einsatz, hat sich aber in der Flugabwehr der Ukraine schon sehr bewährt.
Im Mai dieses Jahres lobte die Ukraine die von Deutschland gelieferten Flugabwehrsysteme IRIS-T in hohen Tönen. "Seit Oktober 2022 hat die Division der Raketensysteme IRIS-T über 60 Luftziele im Himmel über der Ukraine zerstört!", schrieb Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk bei Telegram. Der 50-Jährige dankte den "deutschen Partnern".
Eine Stärke von IRIS-T SLM sei sein 360-Grad-Radar, das mit den Infrarotsensoren in den Raketen für die Zielerfassung und Zielverfolgung kombiniert werden könne, sagte der österreichische Oberst Markus Reisner im Oktober 2022, als die ersten IRIS-T-Systeme in der Ukraine eintrafen, gegenüber ntv.de. Ein weiterer Vorteil: Mit IRIS-T SLM seien "mehrere Ziele gleichzeitig erfassbar und bekämpfbar", so Reisner.
Weiter wurden laut der aktualisierten Liste der Bundesregierung zehn Bodenüberwachungsradare des Typs GO12 und mehr als viertausend Nebelgranaten im NATO-Kaliber von 155 Millimeter in die Ukraine geschickt. Die ukrainische Logistik wird mit vier Schwerlastern und zugehörigen Aufliegern sowie acht Wechselladersystemen gestärkt. Allein 2023 soll sich damit die militärische Unterstützung auf rund 5,4 Milliarden Euro belaufen. Die Ukraine wehrt mit massiver westlicher Hilfe seit über 17 Monaten eine russische Invasion ab. Deutschland ist nach den USA einer der militärischen Hauptunterstützer des osteuropäischen Landes.
Quelle: ntv.de, lve/dpa