Politik

Pünktlich zum Weltfrauentag Streiks legen deutschlandweit Kitas lahm

Auch in München beteiligten sich Erzieherinnen und Erzieher an den Warnstreiks.

Auch in München beteiligten sich Erzieherinnen und Erzieher an den Warnstreiks.

(Foto: dpa)

Kita-Beschäftigte streiken bundesweit für mehr Wertschätzung und eine höhere Besoldungsstufe. Verdi will den Druck in den Tarifverhandlungen erhöhen, die wegen der Pandemie in den Hintergrund gerückt sind. Der gewählte Streiktag hat auch eine symbolische Bedeutung.

Tausende Erzieherinnen und Erzieher an kommunalen Kitas und andere Beschäftigte sozialer Berufe sind bundesweit für mehr Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte zum Weltfrauentag am 8. März zu Warnstreiks und Protestkundgebungen aufgerufen, um damit den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen für die sozialen Dienste zu erhöhen.

Nach Angaben einer Verdi-Sprecherin beteiligten sich daran bundesweit mehr als 22.000 Beschäftigte. Zu Warnstreiks aufgerufen waren auch kommunale Mitarbeiter der sozialen Dienste und der Behindertenhilfe. Zum Teil wurden Notbetreuungen eingerichtet. In Sachsen nahmen Hunderte an ähnlichen Veranstaltungen teil. Auch aus anderen Bundesländern wurden zahlreiche bestreikte Einrichtungen gemeldet.

Kampf für mehr Wertschätzung

Die Tarifverhandlungen für die sozialen Dienste waren eigentlich für das Frühjahr 2020 geplant, nach dem Beginn der Corona-Pandemie jedoch auf Eis gelegt worden. Die Gewerkschaften argumentieren, dass die Erzieherinnen und Erzieher insbesondere nach zwei Jahren Pandemie mehr Wertschätzung erfahren sollten. Verdi fordert für die rund 330.000 betroffenen Beschäftigten keine prozentuale Lohnerhöhung, sondern höhere Eingruppierungen der sozialen Berufe in den Besoldungsstufen.

Die kommunalen Arbeitgeber argumentieren, dass Erzieherinnen und Erzieher bereits jetzt besser verdienten als vergleichbare Berufe. Verdi wirft der Arbeitgebervereinigung VKA mangelndes Entgegenkommen bei den Gesprächen vor. Derzeit sind noch zwei Gesprächsrunden geplant. Die nach bisherigem Stand voraussichtlich entscheidende soll am 16. und 17. Mai in Potsdam stattfinden.

"Der Internationale Frauentag ist perfekt, um zu streiken, nachdem die erste Verhandlungsrunde eine einzige Enttäuschung war", betonte Verdi. In den sozialen Berufen seien insgesamt rund 83 Prozent Frauen tätig, bei den Erzieherinnen in Kitas sogar 94 Prozent. Es gehe also auch um die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben - deshalb der Termin für die Warnstreiks am internationalen Frauentag.

Quelle: ntv.de, smu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen