RTL/ntv Trendbarometer Strikter Regierungskurs kommt an - FDP bangt
11.04.2020, 13:35 Uhr
Kann sich auf Zuspruch der Bevölkerung stützen: Bundeskanzlerin Angela Merkel.
(Foto: picture alliance/dpa)
Für ihren Corona-Kurs hat Merkel auch in Woche drei des Shutdowns noch die Mehrheit hinter sich. Die guten Werte der Regierungsparteien haben Bestand, während die FDP weiter verliert und die Grünen versuchen, bemerkt zu werden.
Auch in Woche drei des Corona-Shutdowns steht die Mehrheit der Deutschen hinter den Regierungsparteien. Alle drei konnten ihren Wert der Vorwoche im RTL/ntv Trendbarometer behaupten, damit liegen CDU und CSU in der Wählergunst bei 37 Prozent. Koalitionspartner SPD käme, wenn am Sonntag Wahl wäre, wohl auf 17 Prozent der Stimmen.
Die Regierung kann das als Bestätigung ihres Shutdown-Kurses verstehen, den Kanzlerin Angela Merkel bislang gegen Bedenken und den zunehmenden Druck aus der Wirtschaft beibehält. Bis zum 19. April stehen nach ihrer Aussage weder eine Lockerung der Kontaktsperre noch des Öffnungsverbots für viele Geschäfte und Dienstleister zur Debatte. Eine Konsequenz, die die Wähler offenbar schätzen.
Für die FDP geht es einen weiteren Prozentpunkt runter, damit sind die Liberalen wieder bei der gefährlichen Fünf-Prozent-Marke angekommen, auf die sie auch nach dem Eklat zur Ministerpräsidentenwahl in Thüringen gefallen waren. In der Opposition haben es die Parteien dieser Tage schwer, mit eigenem Profil zu punkten, ohne wie unsolidarische Nörgler zu wirken.
Liberale fallen, Grüne stagnieren
Die geäußerten Zweifel, ob der Shutdown der Gefahrenlage angemessen oder womöglich übertrieben sei, brachte den Liberalen anfänglich Kritik ein. Seit einiger Zeit stellen sich FDP-Köpfe wie Christian Lindner als Vorsitzender und Generalsekretärin Linda Teuteberg hinter den Shutdown bis zum 19. April und plädieren für Geduld. Bei den Umfragen nutzt es ihnen bislang nichts, eher das Gegenteil ist der Fall.
Die Grünen stagnieren bei 16 Prozent und werden mit ihren Forderungen, beispielsweise das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos zu evakuieren, kaum wahrgenommen. Auch mit dem Klimaschutz als einem weiteren grünen Kernthema kommt man aktuell nicht in die öffentliche Debatte, die dreht sich um Infektionsraten, Shutdown und verschwundene Schutzmasken, allenfalls noch um EU-Hilfen, danach kommt sehr lange nichts.
Union hätte in der Koalitionsfrage Auswahl
Während auch die Linke sich seit drei Wochen auf ihrem 8 Prozent-Wert eingerichtet hat, kann einzig die AfD in diesem Trendbarometer einen Punkt gut machen. In der Wählergunst klettert sie von neun auf zehn Prozent, ohne dass sie sich in jüngster Zeit hörbar zu einem Thema positioniert hätte außer der internen Debatte um die Abschaffung des "Flügel".
Wären an diesem Wochenende Wahlen, dann hätte die Union im Anschluss die Auswahl: Sie könnte mit den Grünen, aber auch noch einmal mit der SPD regieren. Rot-Rot-Grün käme mit 41 Prozent nicht mal in die Nähe einer Regierungsmehrheit.
Bei der Frage nach der politischen Kompetenz geht es für die Grünen sogar noch runter – nur noch drei Prozent trauen ihnen zu, die Probleme in Deutschland lösen zu können. Im Februar lagen sie zweimal bei 14 Prozent. Auch in dieser Frage hält die Regierungskoalition ihre Zustimmungswerte: 43 Prozent halten die CDU/CSU für die kompetenteste Partei zur Lösung der Probleme, sieben Prozent trauen das eher der SPD zu.
Quelle: ntv.de, fni