Politik

Kerry kündigt Luftbrücke an Syrer sollen aus der Luft versorgt werden

Sollte die UNO bis zum 1. Juni keinen Zugang zu den Bedürftigen erhalten, müsse das Welternährungsprogramm (WFP) eine humanitäre Luftbrücke einrichten, sagte US-Außenminister John Kerry.

Sollte die UNO bis zum 1. Juni keinen Zugang zu den Bedürftigen erhalten, müsse das Welternährungsprogramm (WFP) eine humanitäre Luftbrücke einrichten, sagte US-Außenminister John Kerry.

(Foto: REUTERS)

In den belagerten Städten in Syrien, ist humanitäre Hilfe dürftig. Zwar werden immer wieder Lkw mit Nahrung und Medizin losgeschickt, sie kommen aber nicht an. Nun soll eine Luftbrücke eingerichtet werden.

Die Menschen in den belagerten Städten in Syrien sollen Hilfe aus der Luft erhalten. Sollte die UNO bis zum 1. Juni keinen Zugang zu den Bedürftigen erhalten, müsse das Welternährungsprogramm (WFP) eine humanitäre Luftbrücke einrichten, sagte US-Außenminister John Kerry nach Beratungen der Syrien-Kontaktgruppe in Wien. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte, die UNO habe ein Mandat erhalten, nach Wegen für eine Versorgung der Menschen aus der Luft zu suchen.

Zwar sei es seit Februar gelungen, 800.000 Menschen zu erreichen, die bis dahin von humanitärer Hilfe abgeschnitten waren, sagte Steinmeier. "Aber wir haben gerade in der letzten Woche gesehen, dass in Städten wie Daraja humanitäre Hilfe, die zur Verfügung stand - wo die Lastwagen schon gepackt und auf dem Weg waren - blockiert wurde." Auch seien medizinische Hilfsmittel von Lkw heruntergenommen worden, damit sie die Bedürftigen nicht erreichen. "Das geht nicht!", sagte Steinmeier.

Die Hoffnung, der politische Übergang in Syrien könne bald starten, wurde indes kleiner: Der bislang anvisierte 1. August sei "ein Ziel, keine Deadline", sagte Kerry. Vertreter von 17 Staaten waren in Wien zusammengekommen. Wichtigste Ziele waren die Rettung der brüchigen Waffenruhe, das Werben für den politischen Übergang und die Verbesserung der humanitären Lage für die Belagerten.

Vereinbarte Waffenruhe ist brüchig

In Syrien war Ende Februar eine landesweite Waffenruhe in Kraft getreten. Ausgenommen sind nur Dschihadistengruppen wie der Islamische Staat (IS) und die Al-Nusra-Front. Die Waffenruhe war zuletzt aber immer wieder gebrochen worden, vor allem in der umkämpften Großstadt Aleppo.

Wegen der wiederaufgeflammten Kämpfe hatte sich die Opposition im April aus den Genfer Friedensgesprächen zurückgezogen. "Es muss so bald wie möglich eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche beginnen", sagte Steinmeier.

Die Kontaktgruppe besteht aus 17 Staaten und drei internationalen Organisationen: der UNO, der EU und der Arabischen Liga. Ihr gehören neben Unterstützern der syrischen Opposition unter anderem auch Russland und der Iran an, die auf der Seite Assads stehen.

Quelle: ntv.de, kpi/AFP

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