Luftraum verletzt Taiwan sichtet erneut 37 chinesische Militärflugzeuge
10.07.2024, 11:05 Uhr Artikel anhören
Ein chinesisches Kampfflugzeug bereitet sich im August 2023 darauf vor, als "ernste Warnung" zu Militärübungen rund um Taiwan aufzubrechen.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
China zählt Taiwan zum eigenen Staatsgebiet und strebt eine Vereinigung an - notfalls mit Militärgewalt. Taipeh meldet nun das Eindringen von Dutzenden chinesischen Militärflugzeugen in den Luftraum des Inselstaates. Die taiwanischen Streitkräfte hätten reagiert.
Taiwan hat nach eigenen Angaben am Morgen 37 chinesische Militärflugzeuge in der Nähe der Insel gesichtet. Darunter seien Kampfjets und Drohnen gewesen, erklärte das taiwanische Verteidigungsministerium. 36 hätten die Mittellinie zwischen Taiwan und Festlandchina überquert. Die chinesischen Flugzeuge waren demnach auf dem Weg in den Westpazifik zu gemeinsamen See- und Luftübungen mit dem Flugzeugträger "Shandong".
Das Ministerium fügte hinzu, dass die Streitkräfte Taiwans die Situation überwacht und "Flugzeuge, Schiffe sowie Küstenraketensysteme" eingesetzt hätten. Taiwan hatte sich am Ende des Bürgerkrieges und nach der Machtübernahme der Kommunisten in Peking vor 75 Jahren von Festlandchina abgespalten. Peking betrachtet die Insel seither als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt.
Taiwans Präsident Lai Ching-te traf derweil den Direktor des Amerikanischen Institutes in Taiwan, Raymond Greene. Das Institut ist eine De-facto-Botschaft der USA. Lai unterstrich die "solide Partnerschaft (...) inmitten der wiederholten Provokationen Chinas". Die USA erkennen Taiwan zwar offiziell nicht an - doch ist Washington Taipehs wichtigster Partner und ein wesentlicher Waffenlieferant.
Peking zeigt sich angesichts dieser Zusammenarbeit konsterniert und hat Washington wiederholt dazu aufgerufen, die Insel nicht mehr zu bewaffnen. Greene sagte dagegen, dass Washington weiterhin "Taiwans Fähigkeit, sich selbst zu verteidigen" unterstützen werde.
Quelle: ntv.de, lar/AFP