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Iranischer Kommandeur in Moskau Teheran stellt neue Kampfdrohne vor

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Irans Präsident Raisi besichtigte die neue Drohne und lobte die Rüstungsindustrie der Islamischen Republik.

Irans Präsident Raisi besichtigte die neue Drohne und lobte die Rüstungsindustrie der Islamischen Republik.

(Foto: picture alliance/dpa/Presidency Office/AP)

Iran ist einer der wichtigsten militärischen Partner Russlands. Auch mitten im Krieg gegen die Ukraine liefert Teheran dem Kreml seine Kampfdrohnen. Nun stellt die Islamische Republik ein neues, leistungsfähiges unbemanntes Fluggerät vor - einen Tag nach dem Besuch eines hochrangigen iranischen Generals in Moskau.

Der Iran hat eine moderne Kampfdrohne vorgestellt. Das unbemannte Fluggerät mit dem Namen Mohadscher 10 habe eine Reichweite von etwa 2000 Kilometern und könne auf mehr als 7000 Metern Flughöhe etwa 24 Stunden lang fliegen, teilte das Präsidialamt mit. Die Drohne könne maximal 300 Kilogramm Traglast, etwa Bomben und Raketen, mit sich führen.

Das Design der Drohne erinnert laut ersten Fotos des Präsidialamts stark an die US-Militärdrohne vom Typ MQ-9 Reaper. Immer wieder hatten Experten geschrieben, die iranische Militärindustrie versuche bereits bestehende Waffensysteme nachzubauen. Ein Vorgängermodell, Mohadscher 6, nutzte Russland Berichten zufolge im Krieg gegen die Ukraine.

Irans Regierungschef, Präsident Ebrahim Raisi, lobte die Rüstungsindustrie der Islamischen Republik. Einer der wichtigsten Pfeiler nationaler Macht sei die Fähigkeit, Militärgüter zu produzieren, zitierte ihn die Staatsagentur IRNA.

Gespräche über militärische Zusammenarbeit mit Russland

Der Iran ist wichtiger militärischer Partner Russlands. Einen Tag vor der Vorstellung der neuen Drohne war ein wichtiger iranischer General nach Moskau gereist. Der Kommandeur der iranischen Bodentruppen, Kiumars Heydari, habe mit seinem russischen Kollegen Oleg Saljukow über die militärische Zusammenarbeit beider Länder gesprochen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Montag mit. Der Iran sei "ein strategischer Partner Russlands", sagte Saljukow demnach.

In seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine beschießt Russland das Nachbarland etwa immer wieder mit Kampfdrohnen iranischer Bauart. Teheran hat lediglich zugegeben, Russland vor Kriegsbeginn Drohnen geliefert zu haben. Die Ukraine und westliche Experten sehen es allerdings als erwiesen an, dass die militärische Zusammenarbeit zwischen Moskau und Teheran deutlich umfassender ist. Im Gegenzug für anhaltende Drohnenlieferungen bietet Russland dem Iran demnach unter anderem bei Raketen, Elektronik und Luftabwehr Kooperationen an.

Russland produziert wohl inzwischen eigene Shahed-Drohnen

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Nach Einschätzung britischer Geheimdienste setzt Russland nun auch selbst hergestellte Angriffsdrohnen ein. Die unbemannten Fluggeräte basierten auf iranischen "Kamikaze"-Drohnen vom Typ Shahed, die Russland seit Monaten importiere, teilte das britische Verteidigungsministerium vergangene Woche mit. Moskaus Ziel sei vermutlich eine Selbstversorgung in den kommenden Monaten, hieß es in London. "Allerdings ist Russland vorerst weiterhin auf Komponenten und ganze Waffen aus dem Iran angewiesen, die hauptsächlich über das Kaspische Meer verschifft werden."

Im Iran gibt es immer wieder Berichte über neue militärische Errungenschaften. In den vergangenen Jahren berichtete das Staatsfernsehen unter anderem über eine unterirdische Drohnenbasis oder auch Raketenlager der Revolutionsgarden. Der Großteil der militärischen Anlagen wird geheim gehalten, Angaben dazu können nicht unabhängig überprüft werden.

Quelle: ntv.de, uzh/dpa

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