USA locken mit Handelsabkommen Thailand und Kambodscha schließen Frieden - dank Donald Trump
26.10.2025, 07:59 Uhr Artikel anhören
Er sei stolz, zur Beilegung des Konflikts beigetragen zu haben, sagt Donald Trump.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Im Juli flammt ein seit Jahrzehnten andauernder Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha im Smaragd-Dreieck auf. Doch dann drängt Donald Trump die südostasiatischen Nachbarn zu einer Waffenruhe. Diese besiegeln sie in Malaysia. Als Belohnung winken Handelsabkommen mit den USA.
Drei Monate nach den schweren Kämpfen im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha haben beide Länder im Beisein von US-Präsident Donald Trump ein Friedensabkommen unterzeichnet. Der thailändische Ministerpräsident Anutin Charnvirakul und sein kambodschanischer Amtskollege Hun Manet besiegelten die Vereinbarung am Mittag (Ortszeit) in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Trump war dort kurz zuvor als Gast des Gipfeltreffens der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean gelandet. Kuala Lumpur ist die erste Station seiner mehrtägigen Asienreise.
Das Abkommen erinnere daran, "dass Versöhnung kein Zugeständnis, sondern ein Akt des Mutes ist", sagte der malaysische Regierungschef Anwar Ibrahim, dessen Land in diesem Jahr den Vorsitz des Asean-Gipfels hat. "Frieden kann die Zukunft von Nationen neu gestalten, wenn er einmal gewählt wurde."
Waffenruhe auf Druck von Trump
Zwischen den Streitkräften Thailands und Kambodschas war es im Juli zu knapp einwöchigen heftigen Gefechten an der 800 Kilometer langen Grenze beider Länder gekommen. Bei den Kämpfen kamen mehr als 40 Menschen ums Leben, Hunderttausende wurden aus der Region vertrieben.
Noch immer sind 18 Soldaten aus Kambodscha in Thailand als Kriegsgefangene inhaftiert. Trump zufolge werden sie freigelassen. Er sei stolz, zur Beilegung dieses Konflikts beigetragen zu haben, sagte der US-Präsident in seiner Rede. Zugleich kritisierte er die Vereinten Nationen dafür, dass sie nichts getan hätten.
Nachdem Trump sich in den Konflikt eingeschaltet hatte, einigten sich die südostasiatischen Nachbarn bereits Ende Juli bei einem ersten Treffen in Malaysia auf eine "sofortige und bedingungslose" Waffenruhe. Trump hatte mit wirtschaftlichen Konsequenzen gedroht, falls der Konflikt nicht beigelegt wird.
Die Kämpfe waren eine erneute Eskalation in dem seit Jahrzehnten andauernden Streit um die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie Laos aneinandergrenzen.
Worum geht es in dem Abkommen?
In dem nun unterzeichneten Friedensabkommen, auf das Trump gedrängt hatte, geht es nach Angaben des thailändischen Verteidigungsministeriums unter anderem um den Abzug schwerer Waffen aus dem Grenzgebiet sowie um gemeinsame Minenräumung. Vorausgegangen waren tagelange Verhandlungen zwischen beiden Ländern. Kambodschas Regierungschef Hun Manet sprach von einem "historischen Moment". Der US-Präsident hatte gewarnt, er werde keine Handelsverträge mit den beiden Staaten abschließen, wenn sie die Kämpfe nicht beenden.
Ob der Frieden hält, ist unklar. Der Konflikt zwischen beiden Ländern schwelt schon seit Jahrzehnten. Auch in den vergangenen Monaten war es trotz der Einigung auf eine Waffenruhe immer wieder zu Zwischenfällen an der thailändisch-kambodschanischen Grenze gekommen.
USA sichern sich kritische Mineralien
Nach den Feierlichkeiten unterzeichnete Trump mehrere Handelsabkommen mit südostasiatischen Staaten. Darunter befand sich nach Angaben des Weißen Hauses eine Vereinbarung mit Thailand über kritische Mineralien. Ein ähnliches Handelsabkommen will Trump demnach später mit Malaysia unterzeichnen.
Trump wird am Montag zu Gesprächen nach Japan weiterreisen. Anschließend fliegt er nach Südkorea, wo der Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) stattfindet und am Donnerstag ein Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping geplant ist.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts