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"Würde das nicht tun wollen" Trump will nicht alle US-Soldaten aus Europa abziehen

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Sind diese Zeiten bald vorbei? US-Soldaten salutieren während Feierlichkeiten vor einigen Jahren auf dem Flugplatz der US-Luftwaffe in Ramstein.

Sind diese Zeiten bald vorbei? US-Soldaten salutieren während Feierlichkeiten vor einigen Jahren auf dem Flugplatz der US-Luftwaffe in Ramstein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Befürchtung ist groß: Wird die Trump-Regierung auch ihre US-Truppen aus Europa abziehen? Der Verteidigungsminister hatte erst kürzlich gesagt, die USA wollten ihre Militärpräsenz "weltweit auf den Prüfstand stellen". Nun äußert sich auch der US-Präsident.

US-Präsident Donald Trump plant keinen Abzug aller amerikanischen Soldaten aus Europa. "Ich würde das nicht tun wollen", sagte Trump bei einem Auftritt in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida auf die Frage, ob er als Teil eines Friedensabkommens im Ukraine-Krieg zu einem solchen Schritt bereit wäre. Die Frage stelle sich aber auch nicht wirklich, betonte der 78-Jährige. "Niemand hat mich darum gebeten. Also denke ich nicht, dass wir das tun müssen."

Zu einer möglichen Reduzierung der Zahl amerikanischer Soldaten in Europa äußerte sich Trump dabei nicht. Nach Angaben des Europa-Kommandos der US-Streitkräfte (Eucom) sind derzeit rund 78.000 amerikanische Soldaten in Europa stationiert - darunter etwa 37.000 in Deutschland. Seit Trumps Amtsantritt gehen Befürchtungen um, dass der US-Präsident die Zahl reduzieren könnte. Solche Bestrebungen hatte er bereits in seiner ersten Amtszeit verfolgt.

Laut dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda hatten die USA zugesichert, ihre Truppenstärke in der Region nicht zu verringern. "Uns wurde versichert, dass es absolut keine amerikanische Absicht gibt, die Aktivität hier in unserem Teil von Europa zu reduzieren", sagte Duda am Dienstag nach einem Treffen mit dem US-Sonderbeauftragten für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg. Es gebe keine Pläne "die Zahl der amerikanischen Soldaten zu reduzieren". Duda appellierte an seine Landsleute, angesichts der US-Politik "Ruhe zu bewahren". Der als Unterstützer von US-Präsident Donald Trump geltende Staatschef versicherte: "Es gibt keine Befürchtung, dass die Vereinigten Staaten ihre Präsenz in unserem Land reduzieren."

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth klang vor einigen Tagen bei einem Truppenbesuch in Stuttgart etwas anders. Zwar sagte er, es sei nicht unmittelbar geplant, die Zahl der amerikanischen Soldaten in Europa zu verringern. Allerdings wollten die USA ihre Militärpräsenz "weltweit auf den Prüfstand stellen", um sich stärker auf Chinas Ambitionen im Indo-Pazifik konzentrieren zu können.

Hegseth betonte zudem, dass Trump recht habe, wenn er Verteidigungs-Investitionen von fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes fordere. Europa müsse selbst am meisten zur Verteidigung seiner Nachbarschaft beitragen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP

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