Politik

Scharfes Dementi aus Athen Türkei: Grenzer schießen auf Migranten

An der Grenze trennt nur ein Zaun die griechischen Sicherheitskräfte von den wartenden Menschen auf der türkischen Seite.

An der Grenze trennt nur ein Zaun die griechischen Sicherheitskräfte von den wartenden Menschen auf der türkischen Seite.

(Foto: REUTERS)

Die Lage an der türkisch-griechischen Grenze ist angespannt: Tausende Menschen versuchen dort seit Tagen, nach Europa zu gelangen. Aus der Türkei heißt es nun, sie würden mit scharfer Munition am Grenzübertritt gehindert. Athen spricht von "Falschmeldungen".

Die Türkei wirft griechischen Sicherheitskräften vor, an der Grenze einen Migranten getötet und fünf weitere verletzt zu haben. Griechenland wies dies umgehend als falsch zurück. Zwei Vertreter der türkischen Sicherheitskräfte und die Behörden der türkischen Stadt Edirne erklärten, die griechische Polizei und Grenzschützer hätten nahe des Grenzübergangs Pazarkule mit scharfer Munition geschossen. Daraufhin sei ein Migrant in einem Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.

Fünf weitere seien an Kopf und Beinen verletzt worden. Ein Sprecher der griechischen Regierung reagierte mit einem scharfen Dementi. "Die Türkei verbreitet Falschmeldungen", sagte er. "Ich weise dies kategorisch zurück." Bereits am Dienstag hatte Griechenland Darstellungen aus der Türkei bestritten, dass griechische Sicherheitskräfte drei Migranten getötet hätten, die auf griechisches Gebiet gelangen wollten.

An der Grenze zu Griechenland haben sich auf türkischer Seite mehr als 10.000 Migranten versammelt, um von dort aus nach Westeuropa zu kommen. Es handelt sich vor allem um Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien, aus anderen Staaten des Nahen Ostens und Afghanistan.

Erdogan fordert Hilfe von Europa

Unterdessen forderte der türkische Präsident Recep Tayyip von Europa, sein Land in den Bemühungen um eine politische Lösung in Syrien zu unterstützen. Nur so könne die Migrationskrise bewältigt werden, sagte Erdogan in Ankara vor einem Treffen mit EU-Ratspräsident Charles Michel.  Der "Migrationsstrom" werde so lange anhalten, bis in Syrien eine neue Verfassung ausgearbeitet und freie Wahlen abgehalten werden könnten.

Die Türkei rechnet mit einem weiteren großen Zustrom an Flüchtlingen aus Syrien. Sie hat vergangene Woche erklärt, die Menschen nicht länger an der Weiterreise zu hindern - obwohl sie dazu nach dem Abkommen mit der EU aus dem Jahr 2016 eigentlich verpflichtet wäre.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/rts

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