Waffenruhe droht zu brechen Türkei unterstützt Suche nach toten Hamas-Geiseln
16.10.2025, 20:09 Uhr Artikel anhören
Bisher wurden neun Leichen der Hamas-Geiseln an Israel überstellt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das Friedensabkommen zwischen Hamas und Israel hängt an einem seidenen Faden. Die israelische Regierung droht mit der Wiederaufnahme der Kämpfe, denn 19 der 28 getöteten Geiseln befinden sich noch in Gaza. Die Türkei schickt Experten ihres Katastrophenschutzes zur Unterstützung in die Trümmer.
Die Türkei hat nach eigenen Angaben ein Team von Spezialisten in den Gazastreifen entsandt, um bei der Suche nach den Leichen von Hamas-Geiseln zu helfen. 81 Experten der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad seien bereits vor Ort, hieß es vom türkischen Verteidigungsministerium. Ein Team werde mit der Suche nach den sterblichen Überresten der verbliebenen 19 israelischen Geiseln betraut.
Gemäß dem von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hätte die Hamas neben den 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln an Israel überstellen müssen. Bisher wurden jedoch nur neun Leichen zurückgegeben. Die israelische Regierung drohte der Hamas deshalb mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen.
Die Hamas habe ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen "erfüllt", erklärte dagegen der bewaffnete Hamas-Arm der Essedin-al-Kassam-Brigaden. Für die Bergung der verbliebenen Leichen benötige die Hamas "spezielle Ausrüstung".
Die Katastrophenschützer aus der Türkei sind darauf spezialisiert, in schwierigem Gelände zu arbeiten. Viel Erfahrung sammelten sie insbesondere nach mehreren Erdbeben, die in den vergangenen Jahren die Türkei erschüttert hatten. Nach eigenen Angaben hat die türkische Katastrophenschutzbehörde bereits humanitäre Hilfsmissionen in über 50 Ländern auf fünf Kontinenten absolviert, darunter in Somalia, Ecuador, den Philippinen, Nepal, Jemen, Mosambik und Tschad.
Quelle: ntv.de, mwa/AFP