Militärposten in den Nachrichten Türkischer Bericht verärgert US-Regierung
20.07.2017, 09:55 Uhr
Ein US-Soldat steht Wache in der syrischen Stadt Tabqa.
(Foto: REUTERS)
Das Verhältnis der USA und der Türkei ist seit längerer Zeit gestört. Jetzt verdächtigt das Pentagon den Nato-Partner, US-Stützpunkte in Syrien öffentlich gemacht und damit das Leben amerikanischer Soldaten in Gefahr gebracht zu haben.
Die USA haben die Türkei für die Veröffentlichung von Informationen über Stützpunkte amerikanischer Soldaten in Syrien kritisiert. Die USA könnten zwar nicht klären, wer der Hinweisgeber des entsprechenden Berichts der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu gewesen sei, sagte Eric Pahon, Sprecher des Verteidigungsministeriums. "Aber wir wären sehr besorgt, wenn Vertreter eines Nato-Verbündeten unsere Soldaten gezielt in Gefahr bringen würden, indem sie sensible Informationen veröffentlichen."
Anadolu hatte am Dienstag die Stützpunkte von zehn US-Militärposten in Nordsyrien genannt. In einigen Fällen wurde auch die genaue Zahl der dort stationierten Soldaten aus den USA und Frankreich veröffentlicht. Pahon sagte, die Veröffentlichung setze die Koalitionskräfte unnötigen Risiken aus und könne dazu führen, dass die Einsätze zur Niederschlagung des Islamischen Staats (IS) gestört würden.
Die USA liegen mit der Türkei - obwohl Nato-Partner - seit Langem im Streit. So unterstützt die US-Regierung im Kampf gegen den IS auch die verbündete syrische Kurdenmiliz YPG mit Waffen. Die Türkei dagegen betrachtet die YPG als verlängerten Arm der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK, die sie bekämpft.
Zudem weigern sich die Vereinigten Staaten, den im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen auszuliefern. In ihm sieht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Drahtzieher des Putschversuchs vom vergangenen Sommer 2016. Zusätzlich ist die Türkei verärgert, weil die USA Haftbefehle gegen mehrere türkische Personenschützer ausgestellt haben. Sie werden beschuldigt, bei Erdogans USA-Besuch Mitte Mai gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen zu sein.
Quelle: ntv.de, chr/rts