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Washington entsendet Beobachter US-Militärs verfolgen russisch-belarussisches Großmanöver

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Die Anwesenheit der US-Offiziere ist das jüngste Zeichen einer Annäherung zwischen den USA und Belarus.

Die Anwesenheit der US-Offiziere ist das jüngste Zeichen einer Annäherung zwischen den USA und Belarus.

(Foto: Belarussisches Verteidigungsministerium)

Die Streitkräfte von Russland und Belarus absolvieren derzeit ein gemeinsames Militärmanöver. Als Gäste wohnen auch zwei US-Vertreter der Übung bei. Vom belarussischen Verteidigungsminister werden die zwei Abgesandten Washingtons persönlich empfangen.

Zwei US-Militärs haben unerwartet das russisch-belarussische Großmanöver Sapad 2025 (Westen 2025) in Belarus als Beobachter besucht. Auf dem Übungsgelände bei der Stadt Borissow begrüßte der belarussische Verteidigungsminister Viktor Chrenin einen US-Militärdiplomaten mit Begleitung und veröffentlichte ein Video der Begegnung. Er wies demnach an, den beiden Amerikanern die besten Plätze zu geben und ihnen alles zu zeigen, was sie interessiere. Borissow liegt etwa 60 Kilometer nordöstlich von Minsk.

Die Anwesenheit der US-Offiziere ist das jüngste Zeichen einer Annäherung zwischen den USA und Belarus, einem engen Verbündeten Russlands. Belarus hatte Russland im Februar 2022 sein Territorium für den Einmarsch in die Ukraine zur Verfügung gestellt. Vergangene Woche war ein Vertreter von US-Präsident Donald Trump, John Coale, zu Gesprächen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko nach Minsk gereist. Lukaschenko stimmte daraufhin der Freilassung von 52 Gefangenen zu, darunter Journalisten und politische Gegner. Im Gegenzug gewährten die USA der staatlichen belarussischen Fluggesellschaft Belavia Erleichterungen von bestehenden Sanktionen.

Wegen des zunehmenden Konflikts zwischen Russland und dem Westen hat die turnusmäßige große Militärübung bei den benachbarten EU- und Nato-Staaten große Befürchtungen geweckt. Verteidigungsminister Chrenin sagte, das Manöver in Belarus sei angesichts der Sorgen im Ausland noch einmal verkleinert worden. Er sprach von 6000 belarussischen Soldaten und 1000 russischen Soldaten.

Westliche Militärexperten gehen indes von höheren Zahlen aus. Schwierig zu schätzen ist auch die Zahl der Soldaten beim Teil der Übung in Russland. Als offizielle Beobachter nehmen mit Moskau befreundete Staaten wie China, Kasachstan oder Vietnam teil. Aus der Nato haben neben den USA die Türkei und Ungarn Beobachter entsandt. Das Manöver dauert noch bis Dienstag.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts

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