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Moskau erhebt Spionagevorwürfe US-Reporter Gershkovich muss in U-Haft bleiben

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Das Gericht veröffentlichte ein Video, in dem zu sehen ist, wie Gershkovich mit verschränkten Armen die Urteilsverkündung verfolgt.

Das Gericht veröffentlichte ein Video, in dem zu sehen ist, wie Gershkovich mit verschränkten Armen die Urteilsverkündung verfolgt.

(Foto: via REUTERS)

Seit zehn Monaten sitzt der US-Reporter Evan Gershovich bereits in U-Haft, weil er Informationen über die russische Rüstungsindustrie gesammelt haben soll. Jetzt wird seine Haftzeit abermals verlängert. Das Gericht in Moskau veröffentlicht zudem ein Video.

Der in Russland wegen Spionagevorwürfen inhaftierte US-Journalist Evan Gershkovich muss weiter in Untersuchungshaft bleiben. "Die Haftzeit von Evan Gershkovich (...) wird um zwei Monate (...) bis zum 30. März 2024 verlängert", erklärte ein Gericht in Moskau. Die Anhörung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Das Gericht veröffentlichte ein Video, in dem zu sehen war, wie der 32-jährige Journalist mit verschränkten Armen die Verkündung der Entscheidung verfolgte. Er wurde in einem weißen Transporter zum Gericht gebracht und dann von einem vermummten Mann und Polizisten eskortiert, wie ein Fotograf beobachtete.

Der "Wall Street Journal"-Reporter war Ende März vergangenen Jahres während einer Recherchereise im Ural festgenommen worden. Gershkovich wird von der russischen Justiz unter anderem vorgeworfen, Informationen über die russische Rüstungsindustrie gesammelt zu haben. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft. Der Reporter, seine Familie, sein Arbeitgeber und die US-Behörden weisen die Spionage-Anschuldigungen zurück.

Die russische Justiz hat keine Belege für ihre Anschuldigungen veröffentlicht. Das juristische Verfahren gegen Gershkovich wurde als geheim eingestuft. Er ist der erste ausländische Journalist, der seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 in Russland wegen Spionageverdachts festgenommen wurde.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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