Bei den US-Midterms im November holt John Fetterman eine Mehrheit für die Demokraten im Swing State Pennsylvania. Der linke Lokalpolitiker mit dem Faible für Tattoos und Kapuzenpullover zieht spektakulär in den US-Senat ein. In den nächsten Wochen muss seine Arbeit dort aber pausieren: Wegen Depression wird er im Krankenhaus behandelt.

Der neugewählte demokratische US-Senator John Fetterman lässt sich wegen klinischer Depression in einem Krankenhaus behandeln. Der Politiker aus dem Bundesstaat Pennsylvania habe sich am Mittwochabend in das Militärkrankenhaus Walter Reed in einem Vorort der Hauptstadt Washington einweisen lassen, erklärte sein Stabschef Adam Jentleson.

"John hat in seinem Leben immer wieder unter Depressionen gelitten, es wurde aber erst in den vergangenen Wochen schwerwiegend", sagte Jentleson. Fetterman sei vom Arzt des US-Kongresses untersucht worden, dieser habe dann einen Klinikaufenthalt empfohlen. "John hat zugestimmt und wird auf freiwilliger Basis behandelt", so sein Stabschef. Die Ärzte im Walter-Reed-Militärkrankenhaus, in dem auch US-Präsidenten behandelt werden, hätten zugesichert, dass Fetterman "bald wieder bei sich sein wird".

Politik 09.11.22

Demokrat gewinnt Senats-Rennen John Fetterman schlägt "Dr. Oz" in Pennsylvania

Der 53-jährige Fetterman - vormals ein linker Lokalpolitiker - hatte bei den Kongresszwischenwahlen im November einen äußerst wichtigen Sieg für die Demokraten errungen und sorgte international für Aufsehen. Der mehr als zwei Meter große Politiker - mit Glatze, Tätowierungen und einer Vorliebe für Kapuzenpullover und kurze Hosen ist in der US-Politik eine höchst ungewöhnliche Erscheinung - hatte im Swing State Pennsylvania den republikanischen Kandidaten Mehmet Oz, der von Donald Trump unterstützt wurde, knapp besiegt. Dank dieses Erfolgs konnten die Demokraten von Präsident Joe Biden ihre hauchdünne Senatsmehrheit um einen Sitz ausbauen.

Bemerkenswert war Fettermans Sieg auch, weil er im Wahlkampf durch einen Schlaganfall im Mai stark geschwächt worden war. Der 53-Jährige hatte unter anderem in einem Fernsehduell gegen Oz große Probleme, sich in längeren Sätzen auszudrücken. Vergangene Woche wurde Fetterman dann wegen Schwindels in einem Krankenhaus untersucht. Die Ärzte kamen aber zu dem Schluss, dass der Senator keinen neuen Schlaganfall erlitten hatte.