Am Dienstag treffen Kamala Harris und Donald Trump in einer TV-Debatte aufeinander. Bei den Präsidentschaftswahlen 2016 trat Hillary Clinton für die Demokraten gegen Trump an - und verlor. Harris kann beim TV-Duell aus Clintons Fehlern lernen, denn diese gibt ihr Tipps im Umgang mit dem Rivalen.

Die frühere US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat ihre TV-Duelle gegen den Republikaner Donald Trump in nicht so guter Erinnerung: 2016 trat Clinton in der US-Präsidentschaftswahl gegen den republikanischen Kandidaten Trump an. Dafür stellte sie sich ihrem Rivalen mehrfach im TV-Duell. Die Fernsehdebatten formten damals auch den Blick der Wähler auf Trump als Präsidentschaftskandidaten.

"Der Konsens war, dass ich alle drei Debatten gewonnen habe und dass ich gut vorbereitet war", sagt 76-jährige Clinton der "New York Times". Trotzdem verlor sie gegen Trump - eine Niederlage, die die Demokraten bis heute prägt.

Politik 26.06.24

Kurz vor der TV-Debatte Clinton berichtet von "unerträglichem Druck" bei Trump-Duell

Schon bei der ersten TV-Debatte habe Trump sie verspottet und sich vor mehr als 85 Zuschauern über sie lustig gemacht. Clinton zufolge ist die richtige Vorbereitung der Schlüssel, um Trump rhetorisch zurückzudrängen.

"Gut gerüstet" in die Fernsehschlacht

Harris müsse so gut vorbereitet sein, dass sie sich sowohl in der Offensive als auch in der Defensive gegen Trump bestehen könne, so Clinton. Es gebe viel zu besprechen, fügt Clinton hinzu. Die Ehefrau des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton geht laut der "New York Times" davon aus, dass ihre Parteikollegin Kamala Harris, Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, gut vorbereitet in die TV-Debatte geht.

Die 59-jährige Harris habe in der Vergangenheit schon oft bewiesen, dass sie eine gute Debattiererin sei. "Und ich denke, dass sie aufgrund ihrer Erfahrung als Staatsanwältin gut dafür gerüstet ist", sagt Clinton. Beispielhaft nennt Clinton Harris' Senatskandidatur für Kalifornien oder auch die TV-Debatten der Vize-Präsidentschaftskandidaten im Wahlkampf 2020, bei denen Harris Mike Pence die Stirn bot. Clinton sagt, dass Trump seine "übliche Strategie" fahren und versuchen würde, auch Harris bei der TV-Debatte kleinzureden. Dabei gehe er nicht auf Fragen ein.

Die Ex-Präsidentschaftskandidatin rät Harris, Trump mit seinen eigenen Aussagen zu konfrontieren. Harris solle Trump "seine wirklich schreckliche Bilanz als Präsident vorhalten", sagt Clinton. Zudem solle Harris seine Verbindung zum "Projekt 25" offen ansprechen. Damit habe Harris eine Menge gute Munition.

Ziel: Zweifel an Trump schüren

Vor der TV-Debatte habe Clinton mit Harris über eine Reihe von Dingen gesprochen. "Sie sollte sich einfach nicht ködern lassen. Sie sollte ihn ködern. Er kann verunsichert werden", sagt Clinton und genau das gebe Harris' eine Angriffsfläche. Beispielhaft zieht Clinton dafür ihr TV-Duell mit Trump heran. Als Clinton sagte, Trump sei eine russische Marionette, habe er auf der Bühne angefangen zu stottern. Das ist Clinton zufolge ein Beispiel dafür, wie Trump verunsichert werden könne. Trump wisse nicht, wie er auf substanzielle, direkte Angriffe reagieren solle, so Clinton weiter.

Je mehr Trump und seine Aussagen auf der Bühne entlarvt werden würden, desto mehr Menschen würden schließlich auch an Trump als Präsidentschaftskandidat zweifeln. "Und genau das soll die Debatte bewirken", sagt Clinton. Es gehe auch darum, die noch unentschlossenen Wähler zu überzeugen.

Am 10. September (Ortszeit/11. September MESZ) treten Trump und Harris im laufenden Präsidentschaftswahlkampf erstmals in einer TV-Debatte gegeneinander an. Veranstalter ist der Sender ABC. Das TV-Duell der beiden Vize-Kandidaten. J.D. Vance und Tim Walz findet am 1. Oktober statt und wird von CBS veranstaltet.