Falls Biden zurücksteckt Pelosi will offene Vorwahl für Präsidentschaftsbewerber
20.07.2024, 07:18 Uhr Artikel anhören
Zweifelt offenbar sehr an Bidens Siegchancen: Nancy Pelosi.
(Foto: picture alliance / abaca)
Der US-Präsident erholt sich aktuell in seinem Heimat-Bundesstaat von einer Corona-Erkrankung. Währenddessen rücken immer mehr demokratische Abgeordnete und Senatoren von Joe Biden ab. Nancy Pelosi hat offenbar bereits eine Vorstellung, wie seine Nachfolge geregelt werden könnte.
Die kalifornische Abgeordnete Nancy Pelosi befürwortet eine offene Vorwahl für eine mögliche Nachfolge für Joe Biden als Präsidentschaftskandidat der Demokraten. Sollte der aktuelle Präsident zurückziehen, zieht Pelosi diesen "wettbewerbsorientierten" Prozess der direkten Ernennung von Vizepräsidentin Kamala Harris vor, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Quellen in der kalifornischen Delegation der Demokraten. Bei einem Treffen mit der Delegation soll sich Pelosi für einen Rückzug Bidens starkgemacht haben. Mit Biden würden die Demokraten jede Chance verlieren.
Die frühere Frontfrau der Demokraten im Repräsentantenhaus soll Biden auf den Kopf zu gesagt haben, dass er Vorgänger Trump diesmal wahrscheinlich nicht werde bezwingen können. Sollte er im Rennen bleiben, würden die Demokraten bei den Wahlen im November nicht die Kontrolle über das Repräsentantenhaus zurückerlangen können, soll Pelosi Biden zudem gesagt haben.
Biden sieht sich aktuell mit immer neuen Rückzugsforderungen konfrontiert. Darunter ist nun auch die kalifornische Abgeordnete Zoe Lofgren, eine enge Verbündete der ehemaligen Parlamentspräsidentin Pelosi. Der Präsident ist laut CNN "wütend" auf Pelosi, die bereits zuvor eine klare Unterstützung des US-Präsidenten hatte vermissen lassen.
Am Freitag forderte auch der Abgeordnete Gabe Vasquez aus New Mexico Präsident Biden auf, "zur Seite zu treten, um den Demokraten die besten Chancen zu geben, im November zu gewinnen". Vasquez, dem ein knapper Kampf um seinen Sitz im Kongress bevorsteht, schließt sich damit einer Reihe anderer gefährdeter Demokraten an, die den Präsidenten aufgefordert haben, sich aus dem Rennen zurückzuziehen.
Ebenfalls am Freitag hatten sich bereits die Demokraten Jared Huffman aus Kalifornien, Mark Veasey aus Texas, Chuy Garcia aus Illinois und Mark Pocan aus Wisconsin - Abgeordnete der Demokraten aus dem US-Repräsentantenhaus - in einem offenen Brief dafür ausgesprochen, dass Biden "die Fackel an eine neue Generation von demokratischen Führern" weitergibt. Insgesamt fordern inzwischen mehr als 30 Demokraten im Kongress Bidens Rückzug. Allein am Freitag schlossen sich zehn dem Chor der Parteimitglieder an, die Biden aufforderten, das Rennen aufzugeben.
Quelle: ntv.de, lme/AP