Warnung vor zu großer Euphorie Umfragen sehen Harris in drei Swing States vor Trump
11.08.2024, 16:26 Uhr Artikel anhören
Kamala Harris zieht in Umfragen in Michigan, Pennsylvania und Wisconsin an Donald Trump vorbei.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Die drei Swing States Michigan, Pennsylvania und Wisconsin gelten im US-Wahlkampf als der Schlüssel zum Sieg. Lange sehen die Umfragen dort gut aus für Donald Trump. Dann zieht sich Joe Biden aus dem Rennen zurück - und das Blatt wendet sich. Beobachter warnen die Demokraten jedoch davor, sich zu früh zu freuen.
US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris liegt neuen Umfragen zufolge in drei für die Wahl besonders wichtigen Bundesstaaten vor ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump. In den am Samstag veröffentlichten Umfragen der "New York Times" und des Siena College hat sie in den Swing States Michigan, Pennsylvania und Wisconsin derzeit vier Prozentpunkte Vorsprung vor Trump. Bei ihrer Tour durch die möglicherweise entscheidenden Wechselwähler-Staaten griff die Vizepräsidentin ihren Rivalen bei zentralen Themen wie Einwanderung, Abtreibung und Klimawandel scharf an.
Die Umfragen sehen Harris in den drei bevölkerungsreichen Staaten des Mittleren Westens bei 50 Prozent. Trump käme demnach auf 46 Prozent der Wählerstimmen. Nach dem auf Wahlmännern und -frauen basierenden US-Wahlsystem gelten die drei Bundesstaaten für beide Parteien als Schlüssel zum Sieg. In den sogenannten Swing Staates, die nicht klar einem der beiden politischen Lager zugeordnet werden können, werden US-Präsidentschaftswahlen oft entschieden.
Damit kehren sich die Umfrageergebnisse in den drei Bundesstaaten um, in denen Trump fast ein Jahr lang entweder gleichauf mit oder knapp vor dem amtierenden Präsidenten Joe Biden lag. Dieser hatte im vergangenen Monat seine Kandidatur aufgegeben und unterstützt seither seine Vize Harris.
Harris legte um bis zu zehn Prozentpunkte zu
Im Bundesstaat Pennsylvania schnellte die Beliebtheit von Harris bei den registrierten Wählern und Wählerinnen in nur einem Monat um zehn Prozentpunkte in die Höhe, wie die Umfrage von "New York Times" und Siena College ergab. Wähler sagten demnach, Harris sei intelligenter als Trump und geeigneter, das Land zu regieren.
Bis zur Präsidentschaftswahl am 5. November kann sich aber noch viel ändern. Der neuen Umfrage zufolge bevorzugen die Wählerinnen und Wähler bei den Themen Wirtschaft und Einwanderung weiterhin Trump, während Harris bei der Frage, wem beim Abtreibungsthema mehr zu vertrauen sei, 24 Prozentpunkte vor Trump liegt.
Harris absolvierte in den vergangenen Tagen gemeinsam mit ihrem Kandidaten für die Vizepräsidentschaft, Tim Walz, Wahlkampfauftritte in Pennsylvania, Wisconsin, Michigan und dem ebenfalls hart umkämpften Nevada, wo die beiden zuletzt am Samstagabend in Las Vegas auftraten. In der kommenden Woche wird es erstmals seit dem Beginn von Harris' Wahlkampf einen gemeinsamen Auftritt mit dem 81-jährigen Biden geben. Bei der Veranstaltung am Donnerstag in Maryland wird es laut einer Ankündigung des Weißen Hauses vor allem um das Thema Inflation gehen.
Vom 19. August an soll die Nominierung des Duos Harris/Walz offiziell auf dem großen Parteitag der Demokraten in Chicago besiegelt werden. Die Umfragen der "New York Times" und des Siena College wurden zwischen dem 5. und 9. August erhoben, in jedem der drei Bundesstaaten wurden mindestens 600 Wählerinnen und Wähler befragt. Beobachter warnen die Demokraten vor zu großer Euphorie, da Trump in den landesweiten Umfragen weiter in Führung liegt.
Quelle: ntv.de, uzh/AFP