"Wir sind weiterhin besorgt" USA begrüßen serbische Truppen-Reduzierung an Kosovo-Grenze
03.10.2023, 01:39 Uhr Artikel anhören
Matthew Miller, seines Zeichens Sprecher des US-Außenministeriums.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Vor wenigen Tagen kommt es zu tödlichen Zusammenstößen zwischen kosovarischen Polizisten und serbischen Soldaten im Nordkosovo. Das schockiert unter anderem die USA. Dass Serbien meldet, die Truppenstärke an der Grenze zum Kosovo reduziert zu haben, ist entsprechend ein willkommener Schritt.
Die USA haben die von Serbien vermeldete Reduzierung von Soldaten an der Grenze zum Kosovo begrüßt - und zugleich angegeben, dies noch zu verifizieren. "Wir werden auf eine weitere Bestätigung warten. Aber wenn es stimmt, wäre das ein willkommener Schritt", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. "Wir sind weiterhin besorgt über die zunehmenden Spannungen und die sporadische Gewalt im Nordkosovo und ermutigen beide Parteien, zum von der EU geförderten Dialog zurückzukehren."
Serbien hatte zuvor versichert, die Zahl der Soldaten an der Grenze sei wieder auf einem "normalen" Niveau. Generalstabschef Milan Mojsilovic erklärte mit Blick auf die Grenze zum Kosovo vor Journalisten in Belgrad, die Zahl sein von 8350 auf 4500 verringert worden.
Angst vor Balkan-Krieg
Am Sonntag vor einer Woche hatten sich im Nordkosovo tödliche Zusammenstöße und damit der schwerste Zwischenfall in der Region seit Jahren ereignet. Bei einem Angriff auf eine kosovarische Polizei-Patrouille war ein Polizist getötet worden. Später verschanzten sich etwa 30 bewaffnete Männer in einem Kloster. Drei bewaffnete Serben wurden bei Schusswechseln mit der Polizei getötet.
Die USA hatten kurz darauf vor einer "großen serbischen Militärpräsenz entlang der Grenze zum Kosovo" gewarnt. Washington und Berlin warnten vor einer Eskalation und riefen eindringlich zum Dialog auf. Auch im Kosovo ist man besorgt. Im Zusammenhang mit den wieder aufgeflammten Spannungen warnt etwa die kosovarische Außenministerin Donika Gervalla-Schwarz vor einem neuen Krieg auf dem Balkan.
"Toleriert die internationale Gemeinschaft das Vorgehen Serbiens, wird es einen Krieg geben", sagte die Ministerin im Deutschlandfunk. Serbien wolle Tatsachen schaffen, um das Kosovo dazu zu zwingen, in Brüssel über territoriale Fragen zu verhandeln. "Zum Glück ist der Versuch vor acht Tagen gescheitert, aber wir wissen nicht, was die Pläne für die Zukunft sind."
Quelle: ntv.de, tkr/dpa