Ersatz für Ukraine-Lieferungen USA bekommen Patriot-Raketen aus Japan
22.12.2023, 18:59 Uhr Artikel anhören
Laut Japan sollten die Patriots eigentlich zur Sicherung des indopazifischen Raums dienen, wie hier auf der Ishighaki Insel vor China.
(Foto: IMAGO/Kyodo News)
Die Patriot-Flugabwehrsysteme gehören zu den wichtigsten Lieferungen der USA an die Ukraine. Der Eigenbestand an Raketen sinkt jedoch stark. Jetzt bietet Japan Ersatz an - allerdings an die USA und nicht direkt an die Ukraine.
Japan will nach Angaben des Weißen Hauses Flugabwehrraketen vom Typ Patriot an die USA liefern. Damit könnten US-Bestände wieder aufgefüllt werden, teilte die US-Regierung mit. Auch werde diese Entscheidung die Sicherheit Japans und den Frieden und die Stabilität in der indopazifischen Region nicht gefährden. Die Entscheidung garantiere weiterhin, dass die US-Streitkräfte in enger Zusammenarbeit mit Japan "weiterhin eine glaubwürdige Abschreckungs- und Reaktionsfähigkeit aufrechterhalten" könnten, hieß es weiter.
Die USA liefern der Ukraine zur Unterstützung gegen den russischen Angriffskrieg das Flugabwehrsystem Patriot und entsprechende Raketen aus ihren Beständen. Tokio hat der "New York Times" zufolge festgelegt, dass die in Japan hergestellten Flugabwehrraketen für den Einsatz in der indopazifischen Region bestimmt sind und nicht direkt in die Ukraine oder in andere Konfliktregionen geliefert werden dürfen.
Japans Raketen können Bestände füllen
Diese Patriots dürften jedoch dazu dienen, die von den USA an die Ukraine gelieferten Raketen zu ersetzen. Washington könnte dann Flugabwehrraketen aus eigener Herstellung an die Ukraine schicken, so die Zeitung. Die USA sind der wichtigste Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 haben die USA unter Führung des demokratischen Präsidenten Joe Biden militärische Hilfe in Milliardenhöhe für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.
Die Freigabe weiterer Mittel wird derzeit von einem Streit im US-Parlament zwischen Republikanern und Demokraten blockiert. Die Republikaner stehen der Bewilligung neuer Hilfen im Weg, weil sie von Biden im Gegenzug eine Verschärfung der Asylpolitik in den USA fordern. Dem Weißen Haus zufolge werden die bisher bewilligten Mittel zum Jahresende aufgebraucht sein. Eine Genehmigung neuer Mittel durch den Kongress noch vor dem Jahreswechsel gilt als ausgeschlossen.
Quelle: ntv.de, gri/dpa