Vorwurf der Terror-Unterstützung USA entlassen pakistanisches Brüderpaar aus Guantanamo
24.02.2023, 15:17 Uhr
Es befinden sich noch 32 Insassen in dem umstrittenen Gefangenenlager Guantanamo.
(Foto: picture alliance/dpa)
Erneut entlassen die USA Häftlinge aus dem umstrittenen Gefangenenlager. Der Jüngere der beiden Brüder soll den älteren für extremistische Kreise rekrutiert haben, dieser wiederum die Anschläge am 11. September indirekt unterstützt haben. Der letzte Vorwurf bestätigt sich aber wohl nicht.
Zwei Brüder aus Pakistan sind aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo in Kuba entlassen worden. Abdul und Mohammed Rabbani seien entlassen und in ihre Heimat zurückgebracht worden, teilte das Pentagon am Donnerstag in Washington mit. Beide Brüder waren demnach 2002 in Pakistan festgenommen und 2004 nach Guantanamo gebracht worden.
Der 1967 geborene Abdul Rabbani war einer der ältesten Insassen des umstrittenen Gefängnisses auf einem US-Militärstützpunkt in Kuba. US-Behörden hatten ihm vorgeworfen, für den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, Khalid Sheikh Mohammed, gearbeitet und einen Unterschlupf für das Terrornetzwerk Al-Kaida in Karachi in Pakistan betrieben zu haben. Eine Beurteilung ergab jedoch, dass er keinen "spezifischen Einblick in die operativen Pläne von Al-Kaida" gehabt haben soll.
Der 1969 geborene Mohammed wird beschuldigt, seinen älteren Bruder für extremistische Kreise rekrutiert zu haben. Er soll zudem Reisen und finanzielle Mittel für Khalid Sheikh Mohammed sowie Abd al-Rahim al-Naschiri organisiert haben. Der ebenfalls in Guantanamo inhaftierte Al-Naschiri soll Drahtzieher des Anschlags auf den US-Lenkwaffenzerstörer "USS Cole" im Jahr 2000 mit 17 Toten sein.
Nach der Freilassung der Brüder befinden sich nun noch 32 Insassen in dem Gefangenenlager. Die US-Regierung hatte Guantanamo nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington mit fast 3000 Todesopfern eingerichtet. Experten der UNO hatten 2022 die Schließung des Lagers gefordert und erklärt, dort habe es "fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen" gegeben.
Quelle: ntv.de, als/AFP