Politik

Datenklau an 320 Universitäten USA klagen iranische Hacker an

Diese neun Männer hat die US-Justiz zur Fahndung ausgeschrieben.

Diese neun Männer hat die US-Justiz zur Fahndung ausgeschrieben.

(Foto: REUTERS)

Laut US-Angaben greifen iranische Hacker in den vergangenen Jahren mehr als 300 Universitäten in den USA und anderen Staaten an. Dem Justizministerium zufolge stehlen sie dabei Unmengen an Daten. Noch sind sie auf der Flucht.

Das US-Justizministerium hat neun Iraner und eine iranische Firma wegen Hackerangriffen im Auftrag des iranischen Staates angeklagt. Sie sollen Hackerangriffe auf mehr als 300 Universitäten weltweit verübt und dabei etliche Daten gestohlen zu haben. Viele dieser Cyberangriffe seien im Auftrag der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) erfolgt, teilte das Ministerium mit. Demnach waren 144 Universitäten in den USA betroffen und darüber hinaus 176 Hochschulen in zahlreichen anderen Ländern, darunter auch in Deutschland.

Die USA vermuten, dass sich die Männer derzeit im Iran aufhalten.

Die USA vermuten, dass sich die Männer derzeit im Iran aufhalten.

(Foto: REUTERS)

Das Justizministerium geht davon aus, dass sich die Beschuldigten derzeit im Iran aufhalten. Sie sollen in unterschiedlichen Funktionen für eine Organisation mit dem Namen Mabna Institut tätig gewesen sein. Dieses Institut habe Hacker und anderes Personal beschäftigt, um mit Cyberangriffen akademische Daten, E-Mails und andere Informationen zu stehlen, erklärten Vertreter des Justizministeriums bei einer Pressekonferenz. Das Institut habe sowohl mit der iranischen Regierung als auch privaten Unternehmen Verträge gehabt, um Hackerangriffe auszuüben.

Bei den Cyberangriffen auf die Universitäten sollen die Konten von etwa 8000 Professoren gehackt worden sein. Der erste Angriff begann nach Angaben des Ministeriums voraussichtlich im Jahr 2013. Die Welle soll anschließend bis mindestens Dezember 2017 angedauert haben. Die Angeklagten hätten dabei mindestens 31,5 Terabyte an Daten gestohlen, so das Ministerium. Diese Datensätze seien von den Revolutionsgarden benutzt oder im Iran verkauft worden.

Zeitgleich zur Anklage hat das US-Finanzministerium Sanktionen gegen das Mabna Institut und die neun Beschuldigten verhängt. Damit werden etwaige Vermögen in den USA eingefroren. US-Bürgern und Unternehmen ist es künftig verboten, mit den Betroffenen Geschäfte zu machen. Die USA haben die Angeklagten zudem zur Fahndung ausgeschrieben. Ihnen droht in mehr als 100 Ländern die Auslieferung.

In der vergangenen Woche hatte die US-Regierung bereits Russland beschuldigt, mindestens seit zwei Jahren mithilfe von Hackern unter anderem das amerikanische Stromnetz anzugreifen. Außerdem soll Russland sich durch Cyberangriffe in die Präsidentenwahl 2016 eingemischt haben.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts

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