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Pier muss repariert werden USA setzen Hilfe für Gaza übers Mittelmeer aus

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Ein Teil des Piers hatte sich gelöst, war abgetrieben und gestrandet. Gleiches betraf mehrere US-Landungsboote.

Ein Teil des Piers hatte sich gelöst, war abgetrieben und gestrandet. Gleiches betraf mehrere US-Landungsboote.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die verzweifelten Menschen im Gazastreifen müssen länger auf Hilfslieferungen warten - zumindest über das Mittelmeer. Der Wellengang setzt dem von den USA installierten Pier dort offenbar so stark zu, dass er beschädigt wird. Die Reparatur werde dauern, die Lieferungen müssen pausieren.

Ein von den USA gebauter provisorischer Pier an der Küste des Gazastreifens ist durch hohen Wellengang beschädigt worden. Die Lieferung von Hilfsgütern sei deshalb vorübergehend eingestellt worden, berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf drei Quellen in US-amerikanischen Behörden. Der Pier Joint Logistics Over The Shore (JLOTS) wurde erst in der vergangenen Woche in Betrieb genommen und bot eine zusätzliche Möglichkeit, dringend benötigte Lebensmittel in den Gazastreifen zu bringen.

Später bestätigte Pentagonsprecherin Sabrina Singh vor Reportern, dass der Pier beschädigt worden sei. Er werde von der Küste des Gazastreifens weggeschafft und zur südisraelischen Stadt Aschdod gebracht. Dort solle er von Personal des US-Zentralkommandos repariert werden. Die Arbeiten würden "mindestens über eine Woche" dauern. Dann werde der provisorische Pier wieder an der Küste des Gazastreifens verankert.

Es ist nicht der erste Rückschlag bei der Inbetriebnahme des Piers, dessen Bau 320 Millionen Dollar (rund 295 Millionen Euro) gekostet hat. Drei US-Soldaten wurden an der provisorischen Anlegestelle bei Unfällen verletzt. Vier Schiffe liefen dort bei schwerem Seegang auf Grund. Vergangene Woche wurden zudem Hilfslieferungen an bedürftige Palästinenser ausgesetzt, nachdem vom Pier kommende Lastwagen mit Hilfsgütern gestürmt und ein Mann erschossen wurde. Erst am Freitag erklärte das Pentagon, das US-Militär versuche in Zusammenarbeit mit den UN und israelischen Behörden sicherere Alternativrouten für die LKW zu finden.

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Durch hohe Wellen und stürmischen Seegang lösten sich am Samstag vier US-Militärboote, auf die Hilfsgüter verladen wurden, die Frachter zu einer einige Kilometer von der Küste entfernten Plattform brachten, aus ihrer Verankerung. Von der Plattform sollten die Boote die Güter zum am Strand befestigten Pier bringen, wo die Ladung schließlich auf bereitstehende Lastwagen gehievt werden sollte.

Vor der wetterbedingten Beschädigung der behelfsmäßigen Anlegestelle und der Einstellung des Betriebs konnten bis Freitag mehr als 820 Tonnen Lebensmittel über den Pier nach Gaza geliefert werden. Doch haben US-Vertreter wiederholt betont, dass durch den Pier ohnehin nicht die erforderliche Menge an Versorgungsgütern für hungernde Bewohner des Gazastreifens abgewickelt werden könne. Es sei vielmehr nötig, weitere Kontrollpunkte für Lastwagen mit Hilfsgütern zu öffnen.

Quelle: ntv.de, als/AP

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