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Gemeinsame Erklärung USA wollen Marschflugkörper in Deutschland stationieren

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Unter anderem Tomahawks sollen in Deutschland stationiert werden.

Unter anderem Tomahawks sollen in Deutschland stationiert werden.

(Foto: picture alliance / Everett Collection)

Die USA verstärken ihre militärische Abschreckung in NATO-Ländern. In Deutschland sollen dazu Marschflugkörper stationiert werden. Darauf haben sich beide Länder verständigt.

Die USA verstärken die militärische Abschreckung zum Schutz der NATO-Partner in Europa. Dazu sollen in Deutschland von 2026 an zeitweise Marschflugkörper vom Typ Tomahawk und andere weitreichende Waffen stationiert werden, hieß es in einem gemeinsamen Statement der USA und Deutschlands, das am Rande des NATO-Gipfels in Washington veröffentlicht wurde.

Genannt wurden auch Flugabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Überschallwaffen, "die eine deutlich weitere Reichweite haben als gegenwärtige landgestützte Systeme in Europa". Die Marschflugkörper (Cruise Missiles) sind wie auch das deutsche Waffensystem Taurus in der Lage, im Tiefflug weit in gegnerisches Gebiet einzudringen und wichtige Ziele zu zerstören. Dazu können Kommandostellen, Bunker und Radaranlagen gehören.

Die Tomahawks gehören zu den Marschflugkörpern. Sie haben je nach Typ eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern und werden zumeist für Ziele am Boden eingesetzt. Die USA haben die Raketen zumeist auf Schiffen und U-Booten stationiert. Mit einer Geschwindigkeit von unter 900 Kilometer pro Stunde sind sie vergleichsweise langsam und haben eine ausgesprochen niedrige Flughöhe. Taurus hingegen wird von Flugzeugen gestartet. Die USA haben in der Vergangenheit etwa Ziele im Irak oder Afghanistan mit Tomahawks angegriffen.

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US-Präsident Joe Biden hatte seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine die Truppenpräsenz in Deutschland und Europa verstärkt, um das NATO-Territorium besser zu schützen. Biden versichert immer wieder, die Vereinigten Staaten stünden unumstößlich zu ihren Bündnispflichten in der Militärallianz und würden jeden Zentimeter von NATO-Territorium verteidigen.

Mit einem Machtwechsel im Weißen Haus könnte sich das aber ändern. Der republikanische Ex-Präsident Donald Trump will bei der Wahl im November erneut als Kandidat seiner Partei antreten und wieder ins Weiße Haus einziehen. Trump hatte in seiner Amtszeit (2017 bis 2021) mit einem Ausstieg der USA aus der NATO gedroht und immer wieder über die seiner Ansicht nach zu niedrigen Verteidigungsausgaben von europäischen Alliierten gewettert. Im aktuellen Wahlkampf wiederholte er diese Vorwürfe und drohte NATO-Ländern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkämen, keinen amerikanischen Schutz mehr zu gewährleisten.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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