"Ernsthafter" Dialog Ukraine-Gespräche in Riad beendet
18.02.2025, 15:01 Uhr Artikel anhören
Zur US-Delegation gehörten neben Außenminister Rubio der nationale Sicherheitsberater Waltz und der Nahost-Sondergesandte Witkoff. Putin schickte Lawrow und Uschakow.
(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)
In Saudi-Arabien sprechen Vertreter der USA und Russlands über die Zukunft der Ukraine. Nach wenigen Stunden ist das angekündigte Treffen zu Ende. Beide Teams sind sich einig, "so schnell wie möglich" ein Kriegsende zu wollen. Konkret werden sie aber nicht.
Die USA und Russland haben bei ihrem Außenministertreffen die Vorbereitungen für einen Gipfel der Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin begonnen. Das sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow nach Abschluss des viereinhalb Stunden dauernden Treffens der Minister Marco Rubio und Sergej Lawrow in der saudischen Hauptstadt Riad.
Uschakow bremste aber Erwartungen, dass der Gipfel bereits kommende Woche stattfinden könnte. Vorher sei noch intensive Vorarbeit der Delegationen notwendig. Nach Angaben des US-Außenministeriums beschlossen Rubio und Lawrow, hochrangige Teams zu ernennen, "um so schnell wie möglich mit der Arbeit an einer Lösung des Konflikts in der Ukraine" zu beginnen.
Putins Berater sagte dem russischen Fernsehen, über den Ukraine-Konflikt werde "zu gegebener Zeit" gesprochen. "Wir haben unsere grundlegenden Positionen diskutiert und klargemacht und vereinbart, dass separate Verhandlungsteams bei diesem Thema zu gegebener Zeit in Kontakt treten", sagte Uschakow mit Blick auf die Ukraine. Er lobte, dass die Gespräche "ernsthaft" geführt worden seien. Es sei allerdings "schwer zu sagen", ob es eine Annäherung der Positionen der beiden Länder gegeben habe.
Trump will "unverzüglich" über Ukraine sprechen
Zur US-Delegation gehörten neben Außenminister Rubio der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz und der Nahost-Sondergesandte Steve Witkoff. Es waren die ersten Gespräche mit den russischen Vertretern auf dieser Ebene und in einem solchen Format seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 - die Ukraine und die Europäer wurden zu dem Treffen nicht eingeladen.
US-Präsident Trump hatte in der vergangenen Woche überraschend ein Telefongespräch mit Kreml-Chef Putin geführt und dabei nach eigenen Worten den "unverzüglichen" Beginn von Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine vereinbart. Seine Äußerungen weckten Befürchtungen, die Ukraine sowie die europäischen Partner würden von den Gesprächen ausgeschlossen.
Nach den Worten von Trumps Ukraine-Sondergesandtem Keith Kellogg, der am Dienstag EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel traf, sollen die Europäer nicht mit am Verhandlungstisch sitzen, könnten aber einen "Beitrag" leisten. Zuletzt bemühten sich die Europäer, eine aktivere Rolle einzunehmen. Am Montag kamen in Paris europäische Spitzenpolitiker zu einem informellen Treffen zusammen.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AFP