Norwegen hilft Kanzleramt Hersteller für "Gepard"-Munition gefunden
11.07.2022, 11:57 Uhr (aktualisiert)
Bisher sind nur noch 60.000 Schuss für den Flugabwehrpanzer vorhanden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Noch in diesem Monat will Deutschland erste "Gepard"-Panzer an die Ukraine liefern. Bisher mangelt es allerdings an Munition dafür. Das Problem ist einem Bericht zufolge nun gelöst. Die Bundesregierung arbeitet demnach bereits an Munitionslieferungen für andere Waffen.
Deutschland hat ein Problem bei den Waffenlieferungen für die Ukraine gelöst, wie der "Spiegel" berichtet. Nach wochenlangen Bemühungen fand das Kanzleramt demnach zusammen mit dem Wehrressort in Norwegen einen Hersteller, der weitere Munition für den Flugabwehrpanzer "Gepard" herstellen kann. Die Munitionsversorgung war bisher ein Problem, da nur noch knapp 60.000 Schuss der speziellen 35mm-Geschosse für das System vorhanden waren.
Nun könnte die Produktion von frischer Munition schnell beginnen. In Regierungskreisen hieß es dem Bericht zufolge, die Munition des norwegischen Herstellers solle bereits kommende Woche auf dem Bundeswehr-Schießplatz in Putlos getestet werden. Deutschland will noch im Juli mit der Lieferung von insgesamt 30 "Gepard"-Flugabwehrpanzern aus Industriebeständen beginnen; sie sollen zum Schutz von Städten und anderer sogenannter kritischer Infrastruktur eingesetzt werden.
Von den Grünen gab es Lob für die Bemühungen. "Während einige nur rummosern und die Lieferung des 'Gepard' wegen Herausforderungen bei der Munition schlechtgeredet haben, hat die Bundesregierung das Problem tatkräftig gelöst", sagte die Sicherheitspolitikerin Agnieszka Brugger dem Magazin. In diesem Sinne müsse es angesichts der sehr hohen Verluste der Ukraine weitergehen. Brugger zeigte sich sicher, dass hinter den Kulissen weiter an Lieferungen gearbeitet werde.
Derzeit bemüht sich die Bundesregierung nach Informationen des "Spiegel", Munitionslieferungen für die Artillerie-Systeme russischer Bauart zu organisieren, die in der Ukraine bereits im Einsatz sind. Dazu könnten deutsche Rüstungsfirmen eine stillgelegte Fabrik in Rumänien wieder hochfahren und dort größere Mengen an 152mm-Munition produzieren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuletzt mehrmals appelliert, seine Truppen bräuchten dringend frische Artillerie-Munition, um gegen die russischen Invasoren bestehen zu können.
(Dieser Artikel wurde am Samstag, 09. Juli 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, chl