Politik

Reaktion auf Offensive in Kursk Ukraine nimmt keinen belarussischen Aufmarsch wahr

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die ukrainisch-belarussische Grenze ist streng bewacht.

Die ukrainisch-belarussische Grenze ist streng bewacht.

(Foto: REUTERS)

Der ukrainische Vorstoß in Kursk ist der bisher größte auf russisches Territorium seit Beginn des Kriegs im Februar 2022. Auch der engste russische Verbündete Belarus reagiert überrascht und kündigt an, Panzer an die ukrainische Grenze zu verlegen. Oder etwa doch nicht?

Die Ukraine sieht bisher keine Anzeichen für eine verstärkte Präsenz belarussischer Truppen an der gemeinsamen Grenze. Man habe in den vergangenen Tagen weder Bewegungen noch Aufmärsche belarussischer Streitkräfte in dem Gebiet registriert, erklärte ein Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes. Er widersprach damit Angaben aus Minsk.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte am Samstag die Verstärkung von Truppenteilen im Raum Gomel und Mosyr im Südosten von Belarus angeordnet, weil die Ukraine bei ihrer Offensive im russischen Kursk mit mehreren Flugobjekten auch belarussischen Luftraum verletzt haben soll. Das belarussische Verteidigungsministerium veröffentlichte dazu ein Video, das die Verladung von Panzern auf einen Schienentransport zeigt. Verteidigungsminister Viktor Chrenin erklärte zusätzlich, dass eine Verlegung von ballistischen Raketen "Iskander" sowie "Polones"-Raketenwerfern in die Region befohlen worden sei.

Der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes dagegen sagt, dass Belarus diese Angaben nur gemacht habe, um Russland zu helfen. Ziel ist es demnach, die Ukraine öffentlich unter Druck zu setzen. Sollte das Land mit Panzer-Einheiten an der Grenze aufmarschieren, könnte sich die ukrainische Führung dazu veranlasst sehen, Soldaten für die Sicherung der Grenze abzustellen. Diese würden bei der Offensive in Kursk oder an anderen Frontabschnitten fehlen.

Überraschung für Moskau

Mehr zum Thema

Der ukrainische Vorstoß in Kursk ist der größte auf russisches Territorium seit Beginn des Kriegs im Februar 2022. Russland war darauf offenbar nicht vorbereitet. Es hat seither die Sicherheitsvorkehrungen in Kursk sowie den Regionen Belgorod und Brjansk erheblich verschärft. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begründete den Vorstoß mit der Absicht, dass die Ukraine Moskaus Truppen unter Druck setzen und "Gerechtigkeit wiederherstellen" wolle.

Belarus ist einer der wichtigsten Verbündeten Russlands. Schon zu Kriegsbeginn vor fast zweieinhalb Jahren stellte das Land sein Gebiet russischen Truppen zur Verfügung, die später von dort in den Norden der Ukraine einmarschierten.

Quelle: ntv.de, chr/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen