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Für heimkehrende Flüchtlinge Ukraine öffnet Grenzübergang zu Russland

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Zwei ukrainische Soldaten stehen wenige Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt Wache. (Archivbild)

Zwei ukrainische Soldaten stehen wenige Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt Wache. (Archivbild)

(Foto: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire)

Nach Russland vertriebenen Ukrainern ist die Rückkehr in ihre Heimat bislang nur über Umwege möglich. Nun öffnet Kiew einen Grenzübergang zum Kriegsgegner aber wieder. Hunderte sollen diese Möglichkeit täglich nutzen.

Die Ukraine hat über die Öffnung eines seit Kriegsbeginn geschlossenen Grenzübergangs zu Russland berichtet, damit nach Russland vertriebene ukrainische Flüchtlinge heimkehren können. "Es ist möglich und nötig, über den humanitären Korridor Kolotilowka -Pokrowka (aus Russland) auszureisen!", sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk gemäß einer Mitteilung.

Der Übergangspunkt zwischen dem ukrainischen Gebiet Sumy und der russischen Region Belgorod sei bereits seit Samstag geöffnet. Täglich nutzen Wereschtschuks Angaben zufolge bereits Hunderte Menschen diese Option. Es seien zudem eine Anlaufstelle für Flüchtlinge und Möglichkeiten zur Weiterreise in die Hauptstadt Kiew oder ins ostukrainische Charkiw eingerichtet worden. Für die Einreise sei dabei ein Ausweisdokument nicht zwingend erforderlich. Andere Dokumente, wie Geburtsurkunden, würden ebenfalls von den Grenzbehörden akzeptiert.

Vor mehr als 17 Monaten hat Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen und größere Teile des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Weil der direkte Weg in die von ukrainischen Truppen kontrollierten Gebiete oft durch Frontlinien versperrt ist, waren viele Ukrainer in den besetzten Regionen gezwungen, ausgerechnet beim Kriegsgegner Russland Schutz vor den schweren Gefechten zu suchen. Zudem weisen Kiew und westliche Beobachter immer wieder auch auf Verschleppung von Ukrainern durch russische Truppen hin.

Um von Russland wieder in den ukrainisch-kontrollierten Teil ihres Landes zu gelangen, mussten Flüchtlinge bisher Umwege über EU-Staaten oder Georgien in Kauf nehmen. Kiew hat wiederholt die in den besetzten Landesteilen lebenden Ukrainer wegen der laufenden Rückeroberungsversuche zur Flucht ins Regierungsgebiet aufgefordert.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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