"Bedeutender Fortschritt" Ukrainischer Chefunterhändler äußert sich positiv zu Gesprächen in USA

Die US-Regierung legt vor anderthalb Wochen einen Plan für ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs vor. Aus Europa kommt Kritik, er sei zu russlandfreundlich. In Genf wird der Plan zugunsten Kiews überarbeitet. Nun laufen die diplomatischen Bemühungen auf Hochtouren.
Nach den Gesprächen zwischen Unterhändlern der Ukraine und der USA über ein mögliches Abkommen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs hat sich der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umerow positiv geäußert. "Wir haben bedeutenden Fortschritt erreicht, einige Fragen bedürfen jedoch weiterer Feinabstimmung", erklärte Umerow in Online-Netzwerken.
Umerow, der den nationalen Sicherheitsrat der Ukraine leitet und bis Juli Verteidigungsminister des Landes war, hatte den ersten Teil der Gespräche am Sonntag als "produktiv und erfolgreich" bezeichnet. In ukrainischen Verhandlungskreisen war zuvor von "nicht einfachen" Verhandlungen die Rede gewesen. Kompliziert seien insbesondere Formulierungen "in Bezug auf Gebiete".
Auf US-Seite hatten an den Gesprächen der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff sowie Außenminister Marco Rubio und Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner teilgenommen. Grundlage der Verhandlungen war der vor anderthalb Wochen vorgestellte US-Plan für ein Ende des Ukraine-Kriegs.
Der 28-Punkte-Plan der USA war in seiner ursprünglichen Fassung weithin als äußerst vorteilhaft für Russland beurteilt worden. Viele Beobachtern kritisierten ihn als "russische Wunschliste". Später wurde er dann bei Gesprächen im schweizerischen Genf unter Beteiligung europäischer Staats- und Regierungschefs zugunsten der Ukraine überarbeitet, es blieben aber noch Punkte strittig.
Intensive diplomatische Bemühungen
Die Gespräche am Sonntag in Florida markierten den Auftakt einer neuen Woche intensiver diplomatischer Bemühungen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfing den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky in Paris. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni lobte nach Gesprächen mit europäischen Staats- und Regierungschefs und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dessen "durchweg konstruktiven Ansatz". Sie hoffe, dass auch Russland einen konkreten Beitrag zu einer Einigung leisten werde, heiß es in einer von ihrem Büro veröffentlichten Erklärung.
Der US-Sondergesandte Witkoff plant für Dienstag ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau. Das Treffen mit Präsident Wladimir Putin werde in der zweiten Tageshälfte stattfinden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge vor Journalisten. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Witkoffs Reise angekündigt, jedoch ohne Details. In den kommenden Tagen will zudem US-Verteidigungsstaatssekretär Dan Driscoll nach Kiew reisen.