Politik

RTL/ntv-Trendbarometer Union kommt nicht aus dem Tief, Merz auch nicht

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82 Prozent der Deutschen halten laut Trendbarometer grundlegende Reformen im Land für nötig. Die Bundesregierung steht also unter einem gewissen Handlungsdruck. Sowohl die Werte für Union und SPD als auch für Kanzler und Minister sind alles andere als berauschend.

Die politische Sommerpause ist vorbei. Nun kommt ein Herbst, der den Ankündigungen der schwarz-roten Koalition zufolge für Reformen genutzt werden soll. Es soll aufwärts gehen - und das hat die Bundesregierung auch nötig. Denn im RTL/ntv-Trendbarometer verharren CDU, CSU und SPD weiter im Tief. Die Union steht demnach unverändert bei 25, die SPD bei 14 Prozent. Weil die AfD gleichzeitig einen Punkt verliert, liegt sie nun wieder gleichauf mit den Unionsparteien.

Die Grünen können sich um einen Punkt auf 12 Prozent verbessern und überholen damit wieder die Linkspartei, die einen Punkt auf 11 Prozent abgibt. Die FDP bleibt mit 3 Prozent deutlich unter der 5-Prozent-Hürde. Das gilt auch für das BSW, das aber einen Punkt auf 4 Prozent zulegen kann. 6 Prozent der Wählerinnen und Wähler würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden.

Auch die Zufriedenheit mit dem Bundeskanzler bessert sich nicht. Wie in den beiden Vorwochen sind 29 Prozent der Bundesbürger zufrieden mit der Arbeit von CDU-Chef Friedrich Merz. 68 Prozent sind nicht zufrieden - das ist ein Punkt mehr als in der Vorwoche und der höchste Wert seit Beginn der Befragung im Mai.

Pistorius führt das Ranking an, Spahn abgeschlagen

Mehrheitlich einverstanden mit Merz' Arbeit sind unverändert nur die Anhänger von CDU und CSU (67 Prozent). Doch auch unter den Unions-Anhängern ist mittlerweile knapp ein Drittel mit der Arbeit des Regierungschefs nicht zufrieden. Von den Anhängern der SPD äußern sich 68 Prozent unzufrieden. Die größte Ablehnung findet Merz bei Anhängern der Linken (89) und der AfD (94).

Im Forsa-Ranking der Koalitions-Akteure hat derweil kein einziger Politiker zugelegt. Bei der Frage, bei welchen Politikern die Bürger das Land "in guten Händen" sehen, kann mit Werten von 0 ("ist überhaupt nicht in guten Händen") bis 100 ("ist voll und ganz in guten Händen") geantwortet werden. Angeführt wird das Ranking deutlich von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit 59 Punkten, der aber im Vergleich zur Befragung im Juli zwei Punkte abgibt.

Im Mittelfeld folgen mit je 39 Punkten Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU, minus drei) sowie Arbeitsministerin und SPD-Chefin Bärbel Bas (minus zwei). Finanzminister und SPD-Chef Lars Klingbeil hält die 37 Punkte. CSU-Chef Markus Söder und Kanzler Merz geben je drei Punkte ab auf 36 beziehungsweise 35 Zähler. Dicht darauf folgt mit unverändert 34 Zählern SPD-Fraktionschef Matthias Miersch. Hinter CSU-Politiker Alexander Dobrindt (29 Punkte, minus 2) und CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (28 Punkte) bildet Unions-Fraktionschef Jens Spahn mit 18 Zählern (minus 1) das einsame Schlusslicht.

Große Mehrheit hält große Reformen für nötig

Angesichts dieser Werte überrascht es nicht, dass auch die politische Kompetenz, die den Parteien zugesprochen wird, alles andere als überzeugt. Nach wie vor 19 Prozent der Bürgerinnen und Bürger glauben, dass CDU und CSU mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werden. Über die SPD sagen das 8 Prozent - das ist ein Punkt Zuwachs. 11 Prozent sprechen wie in der Vorwoche der AfD politische Kompetenz zu, die Werte von Grünen und Linken stehen unverändert bei 5 Prozent. Über die sonstigen Parteien äußern sich 2 Prozent entsprechend. 50 Prozent (minus ein Punkt) trauen keiner Partei die Problemlösungen zu.

Die Wirtschaftserwartungen bessern sich derweil leicht: 17 Prozent der Menschen in Deutschland glauben, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in den kommenden Jahren verbessern. Damit steigt der Wert erneut um einen Punkt, Anfang August lag er noch bei 14 Prozent. Aber: Von einer Verschlechterung gehen weiterhin 60 Prozent der Menschen aus. 21 Prozent (minus eins) erwarten keine Veränderung der wirtschaftlichen Lage.

Eine Befragung zum Reformbedarf liefert ebenfalls deutliche Zahlen: Nur 1 Prozent der Bürgerinnen und Bürger glaubt, dass Deutschland alles in allem gut für die Zukunft gerüstet ist. 17 Prozent sehen das Land nicht gut gerüstet, halten kleinere Veränderungen aber für ausreichend. Laut einer großen Mehrheit von 82 Prozent sind dagegen grundlegende Reformen in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft nötig, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Gleichzeitig glauben nur 13 Prozent, dass Schwarz-Rot zu grundlegenden Reformen der sozialen Sicherungssysteme bereit ist. 78 Prozent verneinen das.

Die Daten des RTL/ntv-Trendbarometers wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 9. bis zum 15. September erhoben. Datenbasis: 2502 Befragte, statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Das Ranking der Koalitions-Akteure wurde vom 11. bis 15. September bei 1504 Menschen abgefragt. Die Daten zum Reformbedarf wurden am 22. und 25. August bei 1006 Befragten erhoben, mit einer statistischen Fehlertoleranz von 3 Punkten.

Weitere Informationen zu Forsa hier.

Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, mli

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