Politik

RTL/ntv-Trendbarometer Union und SPD verlieren, AfD und Linke legen kurz vor Wahl zu

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Zwei Tage vor der Bundestagswahl gibt das RTL/ntv-Trendbarometer noch einmal Einblick in die aktuelle Stimmungslage. Die kann weder Unionskanzlerkandidat Merz noch Bundeskanzler Scholz gefallen. Der Linken winkt ein sensationelles Ergebnis, ebenso der AfD. Für die FDP steht es spitz auf Knopf.

Die Bundestagswahl steht ins Haus. Viele Menschen haben ihre Stimme schon per Briefwahl abgegeben, die meisten aber noch nicht. Nach Angaben des Instituts Forsa sind kurz vor dem Wahlgang noch 22 Prozent der Wähler unentschlossen, wie sie am Sonntag abstimmen wollen. Das Trendbarometer hat damit auch zwei Tage vor der Bundestagswahl keinen Prognosecharakter, sondern gibt lediglich ein repräsentatives Stimmungsbild kurz vor dem Urnengang wieder. Das aber hat es in sich: Für eine Regierung aus Union und SPD wird es denkbar knapp. Schwarz-Grün wäre nach diesen Zahlen nicht möglich.

Die neuen Zahlen können Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz nicht gefallen.

Die neuen Zahlen können Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz nicht gefallen.

(Foto: picture alliance/dpa)

CDU und CSU fallen im Vergleich zum Befragungszeitraum 11. bis 17. Februar um einen Prozentpunkt auf 29 Prozent Zustimmung. Auch die SPD steht mit einem Punkt weniger bei nun 15 Prozent. Zulegen kann die AfD um einen Punkt auf 21 Prozent. Sie würde damit mit Abstand zweitstärkste Kraft im nächsten Bundestag. Die Linke, die lange Zeit weit weg von der Fünfprozenthürde war, steht mit einem Punkt mehr bei 8 Prozent. Die FDP liegt wie im vorherigen Befragungszeitraum bei 5 Prozent. Sie wird demnach den ganzen Wahlabend bangen müssen, ob es wirklich für den Wiedereinzug reicht.

Die Grünen stagnieren im RTL/ntv-Trendbarometer bei 13 Prozent. Im Gespräch mit RTL und ntv hatte Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck auf Nachfrage zugestimmt, dass ein zufriedenstellendes Ergebnis eher bei 14 bis 15 Prozent für die Grünen liege.

Nicht reichen würde es nach den Forsa-Zahlen für das von Sahra Wagenknecht gegründete BSW, das erstmals an einer Bundestagswahl teilnimmt und bei 3 Prozent liegt. Anders als die Linke hat das BSW keine Direktmandate in Aussicht, es wird die Fünfprozenthürde also voraussichtlich nicht umgehen können. Für sonstige Parteien wollen 6 Prozent der Befragten stimmen, ein Punkt mehr als in der Vorwoche.

Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien dem RTL/ntv-Trendbarometer zufolge also mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 29 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,2 Prozent), AfD 21 Prozent (10,4 Prozent), SPD 15 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 13 Prozent (14,8 Prozent), BSW 3 Prozent (-), FDP 5 Prozent (11,4 Prozent), Linke 8 Prozent (4,9 Prozent).

Könnten die Menschen zwischen den vier Kanzlerkandidaten wählen, die auch im Quadrell bei RTL und ntv gegeneinander angetreten waren, läge CDU-Chef Friedrich Merz vorne: 26 Prozent bevorzugen den Sauerländer, ein Punkt mehr als im vorherigen Befragungszeitraum.

Bundeskanzler Olaf Scholz verliert einen Punkt und rutscht auf 16 Prozent. Habeck verliert gar zwei Punkte und fällt auf 21 Prozent, nachdem er in den Vorwochen oft auf Augenhöhe mit Merz war. AfD-Chefin Alice Weidel legt um einen Punkt auf 15 Prozent zu.

Der leichte Negativtrend bei der SPD setzt sich bei der Frage nach der politischen Kompetenz fort: 8 Prozent trauen den Sozialdemokraten zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden. Das ist ein Punkt weniger als im vorangegangenen Befragungszeitraum. Die Union bleibt bei 18 Prozent, die Grünen bei 8 Prozent.

Die FDP verdoppelt ihren Zuspruch auf 2 Prozent, die AfD legt mit einem Plus von zwei Punkten auf 10 Prozent zu. Beide Entwicklungen korrelieren mit dem gewachsenen Zuspruch für AfD und FDP in der Sonntagsfrage. Sonstige Parteien nennen 6 Prozent der Befragten, keine Partei 48 Prozent. Das ist jeweils ein Minus von einem Punkt.

Auffällig ist, wie groß offenbar die Erwartungen sind, dass es mit einer anderen Bundesregierung auch wirtschaftlich bergauf geht. 28 Prozent der Befragten erwarten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland in den kommenden Jahren, drei Punkte mehr als in der Vorwoche. Eine Verschlechterung erwarten 46 Prozent, 5 Punkte weniger als in der Vorwoche. Der Wert für eine gleichbleibende Lage steigt um zwei Punkte auf 32 Prozent.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 17. und 20. Februar erhoben. Datenbasis: 2002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Datenbasis zur politischen Kompetenz der Parteien liefern Gespräche mit 806 Befragten.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, shu

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