Politik

Bereit für Mutterland zu kämpfen Vitali Klitschko warnt vor russischer Invasion

"Als Soldat habe ich einst geschworen, das Land zu verteidigen, und bin auch jetzt bereit, für mein Mutterland zu kämpfen", sagt Vitali Klitschko.

"Als Soldat habe ich einst geschworen, das Land zu verteidigen, und bin auch jetzt bereit, für mein Mutterland zu kämpfen", sagt Vitali Klitschko.

(Foto: picture alliance / Photoshot)

Der Ex-Boxer Vitali Klitschko sieht einen baldigen Einmarsch Russlands kommen. Als Bürgermeister von Kiew habe er die Rekrutierung und Ausbildung von Reservisten intensiviert. Gleichzeitig fordert er europäische Unterstützung ein.

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat vor einer russischen Invasion gewarnt. "Wir bereiten uns in der ganzen Ukraine darauf vor, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Kriegsbefehl geben könnte", erklärte Klitschko in einem Gastbeitrag in der "Bild"-Zeitung. "Als Soldat habe ich einst geschworen, das Land zu verteidigen, und bin auch jetzt bereit, für mein Mutterland zu kämpfen."

Er organisiere als Bürgermeister den Zivilschutz der Hauptstadt. Seine Behörden hätten bereits die Rekrutierung und Ausbildung von Reservisten der Territorialen Verteidigungsbrigade intensiviert. "Es gibt verschiedene Szenarien, wie die russische Armee die Ukraine angreifen kann, wir müssen auf alle vorbereitet sein", macht Klitschko deutlich. Russland hat an der Grenze zur Ukraine in den vergangenen Wochen zehntausende Soldaten zusammengezogen. Dies nährt Befürchtungen im Westen, dass eine Invasion der russischen Armee im Nachbarland bevorstehen könnte. Moskau bestreitet dies und wirft der Regierung in Kiew seinerseits Provokationen vor.

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In der Ostukraine bekämpfen sich seit 2014 pro-russische Milizen und die ukrainische Armee, nachdem Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert hatte. Moskau unterstützt in dem Konflikt die Separatisten, die in Luhansk und Donezk sogenannte Volksrepubliken ausgerufen haben. Mehr als 13.000 Menschen wurden bei den Kämpfen bereits getötet. Ein 2015 vereinbarter deutsch-französischer Friedensplan liegt auf Eis. Der geltende Waffenstillstand wird immer wieder gebrochen. Klitschko forderte angesichts der ernsten Bedrohung dringend "internationale Unterstützung und militärische Hilfe". "Wir sind ein europäisches Land, das mehr denn je europäische Unterstützung braucht."

Derweil hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba am Telefon über die Lösung des Dauerkonflikts im Donbass gesprochen. "Wir schätzen es sehr, dass im Koalitionsvertrag der neuen Regierung Deutschlands der Wiederherstellung des Friedens in unserem Staat besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde", sagte Kuleba laut einer Mitteilung. Der 40-Jährige betonte dabei, dass die Sicherheitsfrage am Anfang des Friedensprozesses stehe. Erst dann seien politische Zugeständnisse möglich. Kuleba lud die Grünen-Politikerin zu einem offiziellen Besuch nach Kiew ein.

Quelle: ntv.de, ysc/AFP/dpa

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