Politik

Kontakt zu russischen Banden? US-Behörden wollen Oligarchen-Airbus beschlagnahmen

Der Airbus A319-100 des Oligarchen Andrej Skotsch steht auf der US-Sanktionsliste.

Der Airbus A319-100 des Oligarchen Andrej Skotsch steht auf der US-Sanktionsliste.

(Foto: U.S. DEPARTMENT OF JUSTICE)

Der russische Oligarch Andrej Skotsch ist schon länger auf dem Radar der USA. Ein neuer Beschluss des Justizministeriums ruft dazu auf, seinen seit März in Kasachstan stehenden 90-Millionen-Dollar-Airbus zu beschlagnahmen. Skotsch wird vorgeworfen, Kontakt zum russischen organisierten Verbrechen zu haben.

Die US-Behörden wollen ein Flugzeug des russischen Oligarchen Andrej Skotsch in Kasachstan beschlagnahmen. Wie das US-Justizministerium, das Handelsministerium und die Bundespolizei mitteilten, wurde am Vortag ein Beschluss zur Beschlagnahme des Airbus A319-100 ausgestellt. Die Maschine befindet sich demnach seit Anfang März in Kasachstan und hat einen Wert von mehr als 90 Millionen Dollar (88,3 Millionen Euro).

Dem Duma-Abgeordneten Skotsch wird vorgeworfen, mit russischen Banden des "organisierten Verbrechens" in Verbindung zu stehen. Die USA sowie die Europäische Union haben eine Reihe von Sanktionen gegen ihn verhängt. Neben dem Flugzeug stehen auch eine 99 Meter lange Yacht mit dazugehörigen Hubschrauber auf der Sanktionsliste, die auch Skotsch gehören sollen. Laut "The Wall Street Journal" wurde Skotsch bereits 2018 von der USA wegen der vermuteten Verbindungen zum "organisierten Verbrechen" abgestraft.

US-Justizminister Merrick Garland hatte im März im New Yorker Stadtteil Manhattan eine Einheit zur Verfolgung "korrupter russischer Oligarchen" mit dem Namen KleptoCapture eingesetzt. Ihr gehören mehr als zehn Staatsanwälte und andere Strafrechtler sowie Experten für nationale Sicherheit und FBI- und Steuerermittler an.

Oligarchen-Vermögen von 330 Milliarden Dollar eingefroren

Die USA und die EU haben ihr Vorgehen gegen russische Oligarchen nach dem Beginn von Russlands Angriffskrieg in der Ukraine am 24. Februar verstärkt. Sie beschlagnahmten Luxusanwesen, riesige Jachten und Flugzeuge von russischen Milliardären, die Verbindungen zum russischen Staatschef Wladimir Putin haben. Seit Kriegsbeginn bis Ende Juni froren die USA und ihre Verbündeten Deutschland, die EU, Frankreich, Italien, Großbritannien, Japan, Kanada und Australien Vermögen russischer Oligarchen im Wert von mehr als 330 Milliarden Dollar ein.

Zuletzt hatte die USA neue Sanktionen gegen den engen Kreis um Putin verhängt. Darunter etwa sein Vertrauter Andrej Gurjew und dessen Sohn. Ausdrücklich erwähnt wurde die Luxusjacht "Alfa Nero", die Gurjew den Angaben zufolge 2014 für 120 Millionen Dollar gekauft haben soll. Die Geräte zur Verfolgung des Standorts der Jacht seien Berichten zufolge abgeschaltet worden, um eine Beschlagnahme zu vermeiden, hieß es in der Mitteilung. Ebenso sanktioniert wurde dabei Alina Kabajewa. Die frühere Turnerin aus Taschkent soll Berichten zufolge die Geliebte von Putin sein.

Quelle: ntv.de, ysc/AFP

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