Ungewöhnliche Weisung aus BerlinWadephul lässt Porträt von sich in Botschaften aufhängen

Ein Porträt des Bundespräsidenten hängt in jeder Bundesbehörde an der Wand - auch im Ausland. In deutschen Botschaften und Konsulaten kommt demnächst ein weiteres Gesicht dazu. Die Weisung sorgt offenbar nicht überall für Begeisterung.
In den deutschen Botschaften und Konsulaten im Ausland soll künftig neben dem Porträtfoto von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch ein Bild von Außenminister Johann Wadephul hängen. Eine entsprechende Anweisung an die Auslandsvertretungen bestätigte das Auswärtige Amt. Zuerst hatte das Portal "Table.Briefings" darüber berichtet.
Demnach wird in dem Brief an die Auslandsvertretungen genau beschrieben, in welchem Format das dem Schreiben beigefügte Foto ausgedruckt und gerahmt werden soll. Das habe in mancher Botschaft für Irritationen gesorgt. Bislang ist so etwas – anders als in vielen EU-Staaten – nicht üblich.
Das Außenministerium verteidigt die Neuerung: Seit Beginn seiner Amtszeit wolle Wadephul die Auslandsvertretungen und die Berliner Zentrale des Auswärtigen Amts besser miteinander vernetzen, hieß es. Das Porträt an der Wand sei ein Ausdruck dieses engeren Verhältnisses. Eine ähnliche Praxis gibt es traditionell im Bundesverteidigungsministerium. Bei der Bundeswehr ist es üblich, dass sich an allen Standorten ein Porträt des jeweiligen Verteidigungsministers findet.